Nun ist es die Maus, die dem ohnehin schon arg geschundenen Thüringer Wald zu Leibe, oder vielmehr an Blatt und Borke rücken könnte. Als ob unsere Wälder nach Jahren der Trockenheit, nach zahlreichen Stürmen und Unwettern und den andauernden Angriffen der Borkenkäfer nicht schon genug gelitten hätten. Doch die Experten des Thüringen-Forstes weisen ganz klar darauf hin, dass sie die Maus – anders als den Borkenkäfer – nicht als Schädling ansehen. Mäuse erfüllen eine wichtige Aufgabe im Ökosystem Wald. Sie werden erst zum Problem, weil dieses System in den vergangenen Jahren gehörig aus den Fugen geraten ist. Und daran ist der Mensch nicht ganz unschuldig. Und das nicht nur durch den vom Menschen verursachten Klimawandel. Er hat schon lange vorher durch den Aufbau von Monokulturen seinen Beitrag dazu geleistet, dass unsere Wälder heute leiden. Das Beispiel der Mäuse, die eigentlich nützlich für den Wald sind, nun für junge Bäume aber zur Gefahr werden können, sollte daher eine Mahnung für uns sein. Wie sagte es ein früherer Förster einmal: Um den Wald macht er sich keine Sorgen, der erholt sich. Aber um den Menschen macht er sich Sorgen. Denn ohne einen intakten Wald wird das Leben für uns schwerer, gerade in Thüringen. Seite 2