Nur eine Handvoll erreichen ein fortpflanzungsfähiges Alter
Ohnehin haben es die kleinen Schildkröten reichlich schwer: Wenn sie schlüpfen, müssen die Winzlinge die weite Strecke über den Strand ins Meer zurücklegen. Fressfeinde lauern, Möwen in der Luft, Raubfische im Wasser. Von 1000 geschlüpften Schildkröten erreiche nur eine Handvoll ein fortpflanzungsfähiges Alter, heißt es bei Archelon.
Und immer wieder müssen Umweltschützer Touristen davon abhalten, Schaden anzurichten. So kann schon das kleinste Geräusch Schaulustiger dazu führen, dass Muttertiere den Nestbau und die Eiablage abbrechen und zurück ins Meer flüchten. Einmal angelegt, müssen die Nester geschützt werden, damit sie nicht zertrampelt oder die Eier von Hunden ausgebuddelt werden. Und auch Tierfreunde, die frisch geschlüpften Schildkröten helfen und sie ins Meer tragen wollen, richten Schaden an: Der anstrengende Weg über den Sand ist notwendig, damit die Jungtiere Kraft entwickeln. Als weitere kritische Faktoren gelten Umweltverschmutzung, Schifffahrt, Wassersport und Fischerei - etwa wenn sich die Tiere in Netzen verfangen.
Die Organisation Archelon, die es seit über 40 Jahren gibt, kann dennoch Erfolge vorweisen, etwa indem sie Brutstellen identifiziert und schützt. "Fast alle Populationen in Griechenland sind mittlerweile stabil oder konnten, etwa auf Kreta, sogar zulegen", sagt Panagopoulou.