Nicht immer, muss man sagen, finden die Meininger Kleinkunstfreunde so überzeugende Preisträger für ihren knollennasigen Georg wie in den letzten beiden Jahren. Preisfigur Nummer 28 des mittlerweile 32 Lenze zählenden Thüringer Kleinkunstfestivals ging am vergangenen Freitag im Meininger Volkshaus an die Oberpfälzerin Eva Karl-Faltermeier. Nummer 27 erhielt im letzten Jahr der Schwabe und Fast-Allgäuer Maxi Schafroth. Dass beide Kabarettisten Bayern sind, scheint purer Zufall. Ist es aber nicht. Möglich, dass den Juroren des Vereins (wie übrigens auch das hiesige Publikum) aufgrund fränkisch geprägtem Humorverständnisses für zünftige weißblaue Ironie eine besondere Antenne haben. Das müsste dann in ähnlicher Weise wegen der gemeinsamen Kindheiten in der Täterätä, also DDR, auch für die sächsisch-spitze Zunge gelten. Die aber schwächelt momentan – von den Altvorderen Steimle, Pauls oder Schubert einmal abgesehen. Sachsen sind bei den Kleinkunsttagen schon lange nur noch eine Randerscheinung.
