Die Bundesgartenschau 2007 in Gera und Ronneburg soll angeblich mit einem „Defizit“ von rund zwei Millionen Euro enden. Auch das angepeilte Ziel von 1,5 Millionen Besuchern wird (vor allem witterungsbedingt) nicht erreicht werden. Aber ist diese erste Bundesgartenschau auf Thüringer Boden deshalb auch gleich und pauschal ein Misserfolg? Ganz sicher nicht. Im Gegenteil: Was dort eben mit dieser Schau für Infrastruktur, Tourismus, Umwelt und Lebensqualität getan worden ist, insbesonders in der bis dahin tief verseuchten Uranregion um Ronneburg, ist in Deutschland ohne Beispiel. Von der durch die Bank positiven politischen Wirkung und Ausstrahlung in benachbarte Länder ganz zu schweigen. Hier ist eine neue, gesunde und tatsächlich blühende Landschaft kaum überschaubaren Ausmaßes entstanden – ein Juwel. Die vielen hunderttausend Besucher von überall her sind – weit überwiegend- begeistert wieder nach Hause gefahren. Hier sind ausgesprochen mutige und damit die richtigen, auch hoffnungsvollen Botschaften formuliert und Zeichen gesetzt worden, und bei weitem nicht nur landschaftsplanerische. Das alles wäre in dieser über Jahrzehnte gebeutelten Region ohne Bundesgartenschau nie zu stemmen gewesen, schon gar nicht von Thüringen alleine. Das ist ein Wert an sich, ein Wert, der bleibt – ein Wert, der in Euro kaum zu messen sein wird. Nutznießer auf Dauer wird selbstverständlich diese ostthüringische Region sein, die dort lebenden Menschen und damit ganz Thüringen. Denn das, was dort für diese gigantische Exposition geschaffen worden ist, das wird ja nun, nachdem die Buga-Tore schließen, nicht einfach weggeräumt. Es bleibt sehens- und auch weiterhin eine Reise wert. Ein uneingeschränktes Kompliment den Verantwortlichen. Die Bundesgartenschau in Gera und Ronneburg war rundherum ein toller Erfolg. Und was den „Fehlbetrag“ betrifft: Veranstaltungen dieser Art sind in der Regel immer Zuschussgeschäfte. In München fehlten seinerzeit schlappe acht Millionen. Da verwundert schon eher, wie man überhaupt von „Defizit“ sprechen kann, wenn es doch um so tief greifende Investitionen und Umwälzungen für Menschen geht und deren unmittelbare Umwelt, wie das in diesem Sommer jeder Mensch guten Willens in Gera und in Ronneburg erleben durfte.