Kazakh Day an der Hochschule Eine fremde Kultur nähergebracht

Annett Recknagel

Man musste nicht nach Kasachstan reisen, um dieses Land und seine Kultur zu erleben. An der Hochschule Schmalkalden durften die Gäste Kasachstan mit allen Sinnen erfahren.

 
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An der Hochschule in Schmalkalden studieren derzeit über 20 kasachische Studenten. „Wir sind stolz, sie hier zu haben und lernen somit viel über das Land und dessen Kultur“, erklärte der Präsident der Schmalkalder Hochschule Gundolf Baier zur Eröffnung des ersten Kazakh Day an der Einrichtung. Vorbereitet worden war er von Studierenden aus Kasachstan. Sie stellten nicht nur traditionelle Kleidung vor, sondern brachten den Teilnehmern ebenso typische Landesspeisen näher. So durfte Stutenmilch probiert werden. Aber auch Bauyrsaq – eine Art Brot – durfte gekostet werden. Und alle waren zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen. Weiter konnte den Klängen der Dombyra, eines Zupfinstrumentes, gelauscht werden. Ein Schauspiel hatten die kasachischen Studenten ebenfalls vorbereitet.

Besonders intensive Erfahrung

„Danke, dass wir hier sein dürfen und unter so guten Bedingungen studieren können“, erklärten vier Studenten viersprachig – auf Kasachisch, Russisch, Deutsch und Englisch – zur Eröffnung der Veranstaltung.

Zum Kazakh Day erzählte Marwin Haßfeld interessierten Studenten von seinen Erfahrungen. Auch Professoren hörten ihm angeregt zu. Der Informatikstudent aus Zella-Mehlis nutzte zwei Wochen seiner Semesterferien im Sommer, um ein Modul an der Deutsch-Kasachischen Universität in Almaty zu absolvieren. Und das war für ihn eine ganz besondere Erfahrung. „Es hat super gepasst“, meint er.

Die Sprache war kein Hindernis. „Sämtliche Vorlesungen waren auf Deutsch“, berichtete Marwin Haßfeld. Nicht nur sein Wissen konnte er auf diese Weise erweitern, sondern auch mit kasachischen Studenten ins Gespräch kommen und die dortige Kultur kennenlernen. Zudem bekam er viel Wissenswertes über die Stadt Almaty zu hören. Natürlich seien die zwei Wochen eine Art Intensivkurs gewesen, das aber habe ihn sehr voran gebracht.

Die Hochschule Schmalkalden pflegt Partnerschaften zu verschiedenen Hochschulen in Kasachstan. Von besonderer Qualität sind die Beziehungen zur Deutsch-Kasachischen Universität (DKU). Seit 2017 ist an der Hochschule Schmalkalden das DAAD-Projekt angesiedelt, welches die DKU bei ihrer Entwicklung von deutscher Seite unterstützt. DAAD steht für Deutscher Aademischer Austauschdienst. Projektleiter ist Heinz-Peter Höller. An der Deutsch-Kasachischen Universität (DKU) werden in Kasachstan innovative und interdisziplinäre Studiengänge in den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsingenieurwesen und Ingenieurwissenschaften angeboten. Das sind insgesamt zehn Bachelor- und fünf Masterstudiengänge.

Wunsch des Präsidenten

Neben der Fachausbildung erhalten die momentan um die 800 Studierenden intensiven Sprachunterricht in Deutsch sowie Englisch. Unterrichtssprachen an der DKU sind Deutsch, Englisch, Kasachisch und Russisch. Das Ziel der DKU ist es, sich zu einer internationalen Universität zu entwickeln, die in Zusammenarbeit mit deutschen Partnerhochschulen Studiengänge von besonderer Bedeutung für Kasachstan und die gesamte zentralasiatische Region anbietet, heißt es auf der Homepage.

Präsident Baier brachte seinen Wunsch, der Kazakh Day möge sich an der Hochschule etablieren, zum Ausdruck. Heinz-Peter Höller wies darauf hin, dass die Deutsch-Kasachische Universität in Almaty das größte Projekt Deutschlands in Zentralasien sei. Die DAAD fördert das Projekt seit 2007 aus Bundesmitteln des Ministeriums für Bildung und Forschung und seit 2009 mit finanziellen Mitteln des Auswärtigen Amtes.

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