Jugendfeuerwehr Suhl Konfettiregen zum 30. Geburtstag

Anica Trommer

Ein guter Grund zum Feiern war am Samstag nicht nur die Einweihung des Brand- und Katastrophenschutzzentrums in der Aue. Gleichzeitig beging die Suhler Jugendfeuerwehr den 30. Geburtstag. Die Nachwuchstruppe ist eine der größten in Thüringen.

 
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Die Begeisterung für die großen roten Autos mit blauem Blinklicht und Sirene, für die Männer und Frauen, die sich mutig in Gefahr begeben, um anderen zu helfen, währt seit Jahrzehnten. Immer wieder finden sich Jungs und Mädchen, die Lust haben, sich in der Feuerwehr zu engagieren. Die 30-jährige Erfolgsgeschichte der Suhler Jugendfeuerwehr wurde am Samstag, im Rahmen der Einweihung des Brand- und Katastrophenschutzzentrums, gefeiert.

Vor 24 Jahren entbrannte bei Chris Hermann die Leidenschaft für die Feuerwehr. „Ich lag meinen Eltern in den Ohren, weil ich unbedingt dabei sein wollte“, erinnert er sich. In der Jugendfeuerwehr in Weimar machte er seine ersten Schritte. Das Hobby ließ ihn nie wieder los. Inzwischen ist der 34-Jährige nicht nur Berufsfeuerwehrmann in Suhl, sondern auch Stadtjugendfeuerwehrwart. 2019 übernahm er die Aufgabe von Marko Gottschalk, der 15 Jahre lang in diesem Ehrenamt gewirkt hatte. Er folgte damals auf Heinz Wetzl. Er hatte die Jugendfeuerwehr am 1. August 1992 gegründet und sie zwölf Jahre mit Herzblut und Leidenschaft geführt.

Seine Nachfolger setzen dies gleichermaßen fort – mit Erfolg. Heute gehören der Suhler Jugendfeuerwehr knapp 100 Kinder und Jugendliche an, gut 40 allein am Standort Suhl Zentrum. „Das ist eine Zahl, auf die wir sehr stolz sind“, sagt Chris Hermann. Ins Verhältnis gesetzt zur Einwohnerzahl habe Suhl damit eine der größten, wenn nicht sogar die größte Jugendfeuerwehr im Freistaat, sagt Dennis Kummer, der Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz. Für diese Treue gab’s am Samstag für die Nachwuchsfeuermänner und -frauen Geschenke und einen bunten Konfettiregen.

Um die jungen Leute auch in Corona-Zeiten bei Laune zu halten, produzierten die Suhler Kameraden in der Pandemie Lernvideos. „Dafür haben wir viel Begeisterung geerntet, auch über die Stadtgrenzen hinaus“, erinnert sich Chris Hermann an seine bisher schwierigste Zeit im Ehrenamt. Dennis Kummer ist stolz darauf, dass die Zahl der feuerwehrbegeisterten Kinder trotz allem gehalten werden konnte. „Bei uns läuft der Laden“, sagt er lachend.

Seit einem Jahr dürfen sich die jungen Leute wieder treffen und mit ihren Ausbildern in zwei Altersgruppen in Präsenz lernen. Spielerisch erfahren die Sechs- bis Neunjährigen, was es heißt, ein Feuerwehrmann zu sein. Sie üben, wie ein Notruf abgesetzt wird und erfahren, wie das Wasser aus dem Strahlrohr kommt. Um die Feuerwehrtechnik geht es dann in den Lehrgängen für die Zehn- bis 17-Jährigen. Auch Ausflüge und Zeltlager werden organisiert.

Schon bald kommt zu den bisherigen Standorten Suhl Zentrum, Oberland, Goldlauter, Haselgrund, Vesser und die Gehlberg ein weiterer dazu. In Schmiedefeld soll ebenfalls eine Jugendfeuerwehr aufgebaut werden, kündigen die Kameraden an. Sie freuen sich Jahr für Jahr darüber, wenn sie junge Leute aus der Jugendfeuerwehr in den aktiven Dienst begleiten können. Fünf Kameraden kamen im vergangenen Jahr dazu.

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