Jubiläumskonzert Musikalisches Feuerwerk auf der Theaterbühne

Endlich haben sie’s geschafft: Nach drei Jahren Wartezeit haben die „Big Hib Band“ der Kreismusikschule „Carl Maria von Weber“ und das Polizeimusikorchester Erfurt nun gemeinsam auf der Theaterbühne gestanden. Ein Konzert der Spitzenklasse.

 
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Das Warten hat sich gelohnt: Das, was die Musiker der Big Hib Band und des Polizeimusikorchesters Erfurt am Sonntagabend auf der Theaterbühne in Hildburghausen abliefern, ist Spitzenklasse. Das Publikum jedenfalls ist sich am Ende darüber einig. Nicht enden wollender Applaus, begeisterte Zwischenrufe und Johlen – sie wollen die Musiker nicht von der Bühne gehen lassen. Auch nicht nach einer Zugabe. Doch irgendwann hat alles ein Ende.

Es hat lange gedauert, bis das gemeinsame Konzert zustande kam. Dabei gab es vor drei Jahren bereits einen Termin. Ein tolles Jubiläumsjahr wollte die Musikschule „Carl Maria von Weber“ feiern. Schließlich war’s das 60. Gründungsjahr. Doch die Rechnung ist ohne Corona gemacht worden. Die Absage kam prompt – der Lockdown auch. Umso glücklicher sind die Musiker am Sonntag, gemeinsam mit ihrem Publikum den „Geburtstag“ nachfeiern zu können. Zur „Geburtstagsgesellschaft“ gehören Landrat Thomas Müller, sein Stellvertreter Dirk Lindner, der ehrenamtliche Beigeordnete Rolf Kaden, Bürgermeister und Kreisräte – und viele weitere Zuhörer. Sie alle freuen sich auf den musikalischen Ausflug am Sonntagabend. Genau wie sich auch beide Formationen auf der Bühne freuen. Dort geht kein Apfel mehr zu Boden, dicht an dicht stehen und sitzen die 32 Musiker des Polizeimusikorchesters und die 25 der Big Hib Band. Vollbesetzung. Jeder Millimeter auf der ohnehin schon erweiterten Bühne ist ausgenutzt. Claudia Bachmann führt gemeinsam mit Steffen Wolf vom Orchester durch den Abend. Etwa hundert Auftritte pro Jahr spielen die Musiker der Polizei, die sich als Bindeglied zwischen Polizei und Bürgern versteht – und meist für den guten Zweck unterwegs ist. Eben auch am Sonntag. „Wir spielen heute honorarfrei. Der Reinerlös kommt der Musikschule Hildburghausen zugute“, sagt Wolf.

Ausflug in die Welt der Musik

Und so nehmen die Musiker ihre Gäste mit auf einen musikalischen Ausflug, verbreiten mit Leonard Bernsteins „Slava!“ eine positive Stimmung, „die hoffentlich mit in die kommende Woche hineingetragen wird“. Sie landen irgendwann auf der „Penny Lane“, jener Straße in Liverpool mit der gleichnamigen Bushaltestelle, die die Beatles 1967 besungen hatten. Und sie stoppen mit dem „Bugatti-Step“ von Jaroslav Ježek im Prag der frühen 30er Jahre. Ach ja, und Swing gibt’s auch: Ein Potpourri zaubert dem einen oder anderen Gast ein breites Lächeln ins Gesicht.

Für die Musikschüler der Big-Hib-Band ist der Abend etwas ganz Besonderes: Sie musizieren nicht nur im Theater, sondern gemeinsam mit Profi-Musikern. Sie sind in der Lage, das Level der Profis mitzugehen. Und die wiederum staunen tatsächlich nicht schlecht über das Niveau der Band, die es in diesem Jahr seit zehn Jahren gibt. „Ich bin so stolz auf unsere Big Band“, sagt Manuela Holland-Merten nach dem Konzert. „Es war eine richtige Show für unsere Leute. Sie durften mit den Profimusikern spielen, exakt das gleiche blasen, das gleiche trommeln. Und es hat funktioniert. Da haben die Augen gefunkelt“, weiß sie.

Doch erst einmal zeigen sie unter der Leitung von Sven Viertel, was sie können: Sie fliegen zum Mond – gemeinsam mit dem Gesangssternchen Alina Möller, die Siegerin des Bundeswettbewerbs Jugend Musiziert und Stipendiatin für Hochbegabte des Landes Thüringen ist. Ihre Stimme geht unter die Haut. Doch das vermag auch die von Anna Hanft. Sie zaubert ein Gänsehaut-Gefühl herbei mit ihrer Interpretation des Songs „Respect“. Eine Melodie des Meisters Phil Collins haben sie dabei – und etwas zum mitsummen. Die Polizei-Musiker stehen hinter der Bühne und lauschen.

Orchester und Band verschmelzen

Es ist soweit – der große Moment ist da: Sie musizieren gemeinsam – und es klingt, als würden sie nie etwas anderes tun. Orchester und Big Hib Band verschmelzen miteinander. „Wir duften schon einmal gemeinsam proben. Es macht so viel Spaß“, verrät Claudia Bachmann. „You can feel it all over“ (Man spürt es überall) oder „We are the world“ zeugen davon. Und wem die Musik bis zu diesem Zeitpunkt des Abends noch nicht unter die Haut gegangen ist – der spürt sie nun mit Sicherheit. Viele haben ihre Arme in die Luft gestreckt und winken im Takt. Nicht enden wollender Applaus verabschiedet die Orchester in die Pause. Auch danach geht’s so weiter. Es ist ein Fest. Jeder genießt es, das Publikum klatscht, schnippst, wippt im Takt mit. Zwei Stunden vergehen wie im Flug. Und als Manuela Holland-Merten plötzlich das Ende des Konzerts verkündet, ist jeder überrascht. „Wir könnten noch eine Stunde“, sagt sie. Und ja, eine Zugabe geht noch.

„Es war für uns das erste Mal. Und wir sind alle so stolz“, sagt die Musikschulleiterin glücklich. Sie verrät, dass das Orchester um Dirigent Christian Beyer so beeindruckt war, dass sie prompt Sängerin Alina Möller für einen Auftritt für Grundschulen im April in Hildburghausen „ausgeborgt“ haben. Ein ganz besonderes Lob.

Die nächsten Auftritte

Mit einem Tag der offenen Tür
beteiligt sich die Kreismusikschule an der diesjährigen Hildburghäuser Kulturnacht am 5. Mai. „Im vergangenen Jahr waren so viele bei uns, dass kein Apfel mehr zu Boden ging“, so die Leiterin der Musikschule, Manuela Holland-Merten. Sie freut sich drauf.

In der Kirche Waldau
wird am 14. Mai, 15 Uhr, ein öffentliches Vorspiel der Klasse (Holzblasinstrumente) von Musikpädagogin Cornelia Kolk stattfinden. Besucher sind willkommen!

In der Joliot-Curie-Schule Hildburghausen
zeigen sich die Schülerinnen und Schüler der Gesangsklasse von Sylvia Teutschbein am 21. Juni, 18 Uhr. Auch dieses Klassevorsingen ist öffentlich.

Das Adventskonzert
der Kreismusikschule wird in diesem Jahr am 2. Dezember im Stadttheater stattfinden.  

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