Sollte das die Vorentscheidung gewesen sein? Mitnichten, denn der FCK ruckte nun spürbar an und wollte mit aller Macht eine weitere Niederlage verhindern, die im Umfeld des ambitionierten Traditionsvereins für ein weiteres Anwachsen der Unruhe gesorgt hätte. Beim Bemühen, das Blatt zu wenden, zeigte Trainer Michael Frontzeck ein glückliches Händchen, indem er mit Elias Huth den vierten Ex-Thüringer nach Thiele, Jan Löhmannsröben und Theodor Bergmann aufs Feld schickte. Der frühere Erfurter brauchte nach seiner Einwechslung nur vier Minuten, um per Flachschuss das 2:2 zu markieren. Noch unbeliebter machte er sich beim Jenaer Anhang, als er sträflich freistehend das 3:2 köpfte (88.) und die neuerlichen Nachlässigkeiten in der Hintermannschaft der Einheimischen bestrafte. Die Blau-Gelb-Weißen stellten jedoch ihre hohe Moral unter Beweis, warfen nun alles nach vorn und hatten mit dem zur Pause ins Spiel gekommenen Brügmann einen Knipser der Kategorie "steht dort, wo ein Stürmer stehen muss".
Während sich die Lauterer wie schon am Montagabend gegen Fortuna Köln kurz vor Schluss das 3:3 einfingen und entsprechend frustriert die Heimreise antraten, war der Jenaer Trainer Mark Zimmermann angetan vom Auftritt seiner Schützlinge: "Höchsten Respekt an meine Mannschaft, so spät zurückzukommen. Mit der Leistung bin ich über weite Strecken zufrieden - und das gegen einen absoluten Top-Gegner."
Jena: Coppens - Kühne (75. Bock), Slamar, Grösch, Cros - Erlbeck (59. Pannewitz), Eckardt - Wolfram, Sucsuz - Starke, Tietz (46. Felix Brügmann)
Kaiserslautern: Hesl - Dick, Kraus, Gottwalt, Sternberg - Albaek (65. Fechner), Löhmannsröben (78. Huth) - Hemlein (65. Zuck), Bergmann - Kühlwetter, Thiele
Börner (Dortmund) - 8093 - 0:1 Kühlwetter (38.), 1:1 Sucsuz (44.), 2:1 Starke (77.), 2:2, 2:3 Huth (82., 88.), 3:3 Felix Brügmann (90.+2)