Die Stimmung ist bedrückend. Viele Mitarbeiter stehen vor der Tür des Augustastifts. Es ist Montagmorgen und eiskalt. Doch sie wollen etwas zur Situation sagen – nutzen dazu ihre Pause. Bitterlich enttäuscht sind sie. Enttäuscht, wie alles gelaufen ist. Enttäuscht von Heimleitung und allen Beteiligten. Enttäuscht, dass die brenzlige Lage scheinbar kaum jemanden interessiert. Kein Bürgermeister hatte sich bei ihnen blicken lassen, nachdem die Nachricht der vorläufigen Insolvenz in der Öffentlichkeit war. Kein Stadtrat wollte etwas von ihren Nöten und Sorgen wissen. Dabei verliere doch die Stadt etwas. Etwas, für dessen Erhalt sie kämpfen sollte, meinen die Mitarbeiter. Natürlich kann ein Bürgermeister oder die Stadt das Pflegezentrum nicht übernehmen. Das wissen sie. Doch helfen, Kontakte zu knüpfen, vielleicht einen neuen Investor, einen Betreiber zu finden, das könnte der Bürgermeister. „Wir verstehen nicht, warum er gar nichts macht. Vogelshof und Lutherhaus gehören doch zu Schleusingen!“