Das können Werner und ihr Forschungsteam anhand des Mückenatlas sehen. Dort werden Stechmücken mit Hilfe von Zusendungen aus der Bevölkerung kartiert. Derzeit bekomme das Team pro Tag 20 bis 30 Einsendungen.
Das RKI hat 13 Fälle des West-Nil-Fiebers erfasst
Exotische Mückenarten wie die Asiatische Tigermücke oder die Japanische Buschmücke sind seit langem als Überträger von Krankheitserregern bekannt, etwa dem Zika-, Dengue- oder Chikungunya-Virus. Es sind jedoch verschiedene Voraussetzungen nötig, um die Viren zu verbreiten.
Seit einigen Jahren ist bekannt, dass auch heimische Stechmücken den Erreger des West-Nil-Fiebers übertragen können. Vor allem die östlichen Bundesländer und Bayern seien betroffen und Ausgangspunkt für die Verbreitung, sagte Werner. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat 2022 nach eigenen Angaben 13 Fälle des West-Nil-Fiebers erfasst, die durch Mücken in Deutschland übertragen worden waren. Dazu seien vier Infektionen ohne erkennbare Symptome gekommen, teilte es auf Anfrage mit.
Das West-Nil-Fieber verläuft nach RKI-Angaben meist unauffällig. Etwa jeder fünfte Infizierte entwickle eine grippeähnliche Erkrankung mit Fieber. Etwa einer von 100 Infizierten erkranke schwer. Daher gehen Experten von einer Dunkelziffer nicht erkannter Ansteckungen aus.