Innsbruck Doping-Skandal: Erfurter Arzt soll aussagen

<b>27. Februar 2019</b> - Bei Ermittlungen zu einem mutmaßlichen Blutdoping-Netzwerk werden bei der nordischen Ski-WM im österreichischen Seefeld und in Erfurt neun Verdächtige festgenommen. Der Erfurter Sportarzt Mark Schmidt soll Drahtzieher bei Eigenblut-Doping von 21 Sportlern aus acht Ländern und fünf Winter- und Sommersportarten gewesen sein. Das verbotene Doping mit Eigenblut ist schwer nachweisbar, meist nur, wenn der Sportler und seine Helfer in flagranti erwischt werden. Foto: dpa/Archiv

Im internationalen Blutdoping-Skandal um die "Operation Aderlass" muss der Erfurter Mediziner Mark S. auch in Österreich vor Gericht aussagen.

 
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Innsbruck - Im internationalen Blutdoping-Skandal um die "Operation Aderlass" muss der Erfurter Mediziner Mark S. auch in Österreich vor Gericht aussagen. Der Sportarzt, der ab dem 16. September in München selbst als Hauptangeklagter vor Gericht steht, soll vor dem Landgericht Innsbruck zu Vorwürfen gegen einen ehemaligen österreichischen Skilangläufer befragt werden. Der betreffende Sportler soll unter anderem im Jahr 2015 in die Lieferung eines Spezialkühlschranks zu Mark S. nach Erfurt involviert gewesen sein, in dem dann Blutbeutel für das Doping gelagert worden seien.

Die Staatsanwaltschaft Innsbruck beantragte am Freitag die Vernehmung des Mediziners, weil die Anwälte des betreffenden früheren Skilangläufers das Verlesen alter Vernehmungsprotokolle von Mark S. ablehnten, wie ein Sprecher der Anklagebehörde auf Anfrage sagte. Ein Termin für die Videobefragung ist noch offen, der Prozess wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.

Dem Sportarzt Mark S. werden Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz und Antidopinggesetz vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er seit Ende 2011 regelmäßig und in einer unbekannten Anzahl von Fällen weltweit Blutdoping betrieben hat. dpa

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