Immatrikulation Neuer Abschnitt an der Hochschule

Susann Eberlein
Die Musikschule Schmalkalden begleitete die Immatrikulationsfeier musikalisch. Foto:  

Für 700 junge Menschen haben ein Studium an der Hochschule Schmalkalden begonnen. Absolvent Martin Weidauer plauderte in der Festrede der Immatrikulationsfeier aus dem Nähkästchen – und machte Mut, wenn eine Prüfung verhauen wird.

 
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Es war nicht der beste Tag von Martin Weidauer. Damals, in der mündlichen Prüfung, zum Abschluss des Studiums an der Hochschule Schmalkalden. „Der Professor hat mir gesagt: Das können Sie besser! Wollen Sie es nächstes Semester nochmal versuchen?“, verriet er in seiner Festrede während der feierlichen Immatrikulation. Am Mittwoch sind 700 neue Studierende sind im Audimax, dem größten Hörsaal der Hochschule Schmalkalden, offiziell zum Start des Studiums – und in einen neuen Lebensabschnitt – begrüßt worden.

Vor 19 Jahren saß Martin Weidauer an genau dieser Stelle. Einige Jahre später nahm er das Angebot seines Professors an, machte aus Note 4 Note 2 und schloss sein 2003 begonnenes Wirtschaftsinformatik-Studium erfolgreich ab. „Um ehrlich zu sein: Die Noten sind nicht das entscheidende. Sie lernen an der Hochschule, wie Sie sich Wissen aneignen“, betonte er. Nach verschiedenen beruflichen Stationen in Deutschland hat er sich 2014 selbstständig gemacht und mit zwei Weggefährten die Ommit GmbH mit Sitz in der Fachwerkstadt gegründet. „Das Wissen und die Technik entwickelt sich stetig weiter. Es ist sehr wichtig, nicht auf einer Stelle stehen zu bleiben, sondern immer am Ball der Zeit zu bleiben und sich weiterzubilden“, rief er auf. Gleichzeitig dürfe „der Spaß nicht zu kurz kommen. Gerade nach den harten Prüfungsphasen.“

Freiheit und Verantwortung

Ob den Erstsemestern eine ähnliche Karriere wie Martin Weidauer bevorsteht, noch nicht vorauszusehen, stehen sie doch noch ganz am Anfang ihres beruflichen Werdegangs. „Vor Ihnen liegt ein Ozean an Wissen. Als Student warten einige Veränderungen auf Sie. Sie sind frei. Aber Freiheit bedeutet auch Verantwortung.

Nutzen Sie die Freiheit gut, aber nehmen Sie Ihr Studium ernst. Lernen Sie viel, schließen Sie Freundschaften, engagieren Sie sich. Und lassen sie auch das Feiern nicht zu kurz kommen“, sagte Hochschulpräsident Gundolf Baier bei der Immatrikulationsfeier, die musikalisch von der Musikschule Schmalkalden begleitet wurde.

Mit dem Studium in der Tasche könnten sie sich später auf dem Arbeitsmarkt behaupten. „Sie sind die Generation, die Deutschland und Europa mitgestaltet. Ich bin weit davon entfernt, die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg und die Energiekrise klein zu reden. Aber dürfen auch nicht den Mut verlieren. Haben Sie Vertrauen in sich selbst und in die Akteure“, appellierte er.

Stolz der Stadt

Auch Schmalkaldens Bürgermeister Thomas Kaminski begrüßte die neuen Studierenden und betonte die enge Zusammenarbeit zwischen Stadt und Hochschule. „Für eine Stadt mit 20 000 Einwohnern ist es etwas Besonderes, eine Hochschule zu haben. Wir sind darauf wirklich stolz“, sagte er. Damit der Einstieg gut gelingt, übernimmt die Stadt nicht nur 50 Euro der Semestergebühren, sondern bietet den Neu-Schmalkaldern eine kostenlose Stadtführung.

Campus-Kirmes

Neben ihren Vorlesungen und Kursen, Praktika und Prüfungen können – und sollen – sich die Studierende auch im kulturellen und politischen Leben der Hochschule einbringen. Lukas Ritter und Henrik Weigt, Vorsitzende der Studierendenrat, ermutigten sie, das studentische Gremium kennenzulernen, das sich für Neuerungen und die Rechte der Studierenden an der Hochschule, in der Stadt und in der Region einsetzt, aber auch Veranstaltungen wie die erste Campus-Kirmes überhaupt oder die Semesteranfangsparty in der kommenden Woche, eine Städte-Tour und einen Kino-Abend organisiert.

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