In der Nacht nach Heiligabend drohte das Hochwasser an Nahe und Schleuse außer Kontrolle zu geraten. Wegen Dauerregens und Schneeschmelze sollten die Anlagen zum Rückhalten von Hochwasser, die beiden Talsperren Schönbrunn und Ratscher, laut Prognose innerhalb von zwölf bis 24 Stunden ihren maximalen Füllstand erreichen. Ein automatisches, kontrolliertes Ablassen des Wassers wäre erforderlich gewesen. Damit spitzte sich die Lage dramatisch zu, denn zu den hohen Pegelständen an den Flüssen Schleuse, Nahe und Werra sollten weitere Wassermengen hinzukommen. Bereits um 4.30 Uhr tagte erstmals der Krisenstab des Landkreises im Feuerwehrgebäude in Schleusingen – wie noch mehrfach im Tagesverlauf, dann unterstützt vom Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz sowie vom Gewässerunterhaltungsverbandes Obere Werra/Schleuse mit hydrologischen Berechnungen und Kartenmaterial, um die Lage für die betroffenen Bereiche möglichst genau herauszuarbeiten.