Hochwassergefahr Einsätze verhindern große Schäden

Lauter und Wilde Gera haben Pegelstände erreicht, die am Samstagabend die Meldestufe 1 ausgelöst haben. Probleme gibt es an der Deponie Goldlauter, in Schmiedefeld in Neundorf und am Rimbach.

 
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Die Lauter, die normalerweise einen Pegelstand von etwa 40 Zentimetern hat, ist Samstagabend auf über 90 Zentimeter angestiegen. Auch die Wilde Gera hat ihr Normalmaß um mehr als das Doppelte übertroffen. Damit ist mit beiden Gewässern die Meldestufe eins erreicht worden. Es gibt kleinere Ausuferungen. So An der Hasel in Neundorf. Oberhalb der Baustelle, mit der künftig der Hochwasserschutz am Steinbach deutlich verbessert werden soll, haben Kameraden der Berufsfeuerwehr sowie der Freiwilligen Feuerwehr Suhl-Zentrum am Samstag zwei Reihen Sandsäcke gelegt, um die Keller vor dem Wasser schützen zu können.

An der ehemaligen Deponie in Goldlauter-Heidersbach hat der anhaltende Niederschlag dazu geführt, dass das immer wieder Probleme machende Sickerwasserbecken der einstigen Deponie vollläuft. Die Wassermengen, die aus den 20 Sickerwasserschächten aus dem Deponiekörper in das 660 Kubikmeter fassende Becken laufen, in dem das Wasser vorbehandelt werden soll, sind zu üppig. Und: Eine Pumpe ist defekt. Also wurde die Feuerwehr erneut auf den Plan gerufen. „Hier steigt der Pegelstand um zwei Prozent pro Stunde. Deshalb haben wir bis zum Mittag an Heiligabend eine Schlauchleitung gelegt“, sagt Dennis Kummer, Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz in der Stadt Suhl. Sollte das Becken überlaufen, könnte unkontrolliert belastetes Wasser im Boden versickern. Über die eineinhalb Kilometer lange Schlauchleitung wird das Wasser direkt in den Abwasserkanal eingeleitet. Auch wenn sich die Lage am ersten Weihnachtstag etwas entspannt, wechseln sich die Wehren Suhl-Zentrum, Oberland/Lauter und Goldlauter-Heidersbach ab, um die Deponie unter Beobachtung zu halten.

An Heiligabend hat sich der Pegelstand der Wilden Gera einigermaßen normalisiert. Das Wasser in der Lauter allerdings ist weiter angestiegen – auf 1,2 Meter. Es blieb weitgehend ruhig, auch wenn es zwischen Mäbendorf und Dietzhausen kritische Stellen gegeben habe, sodass es noch zu keinen Überflutungen gekommen sei, sagt Dennis Kummer.

In der Schmiedefelder Dorfstraße ist offensichtlich ein Kanal gebrochen. Das Wasser drückt nicht nicht mehr nur aus den Hängen, sondern nun auch aus dem Gully. Und durch die Ritzen des Pflasters. Das Wasser steht Heiligabend etwa 20 Zentimeter hoch. „Die angrenzenden Häuser sind Heiligabend bis gegen 21 Uhr von der Freiwilligen Feuerwehr Schmiedefeld mit Sandsäcken gesichert worden, und die Leute vom Zweckverband Wasser und Abwasser Ilmenau waren vor Ort. Die Dorfstraße musste gesperrt werden“, so Dennis Kummer. Die Kameraden sowohl der Berufsfeuerwehr als auch der Freiwilligen Wehren kontrollieren die Flussläufe sowie auch die Einläufe regelmäßig und beseitigen angeschwemmte Sperren, um Überflutungen zu vermeiden.

Am ersten Weihnachtsfeiertag ist gegen 11.45 Uhr das THW, Ortsverband Suhl, angefordert worden, damit an einer Engstelle des Rimbachs im Bereich Prießnitzstraße/Rimbachstraße Sand und Schotter ausgebaggert werden und eine Überschwemmung vermieden werden kann.

Zu diesem Zeitpunkt saßen etwa 22 Helfer des Technischen Hilfswerkes, Ortsverband Suhl, in ihrer Unterkunft auf dem Friedberg in Bereitschaft. „Wir waren vorbereitet, für mehrere Tage Notunterkünfte aufzubauen und mit Pumpen zu helfen. Die Autos waren mit allem Nötigen beladen“, sagt Daniel Hofmann. Hintergrund sind die massiven Probleme, die sich mit der Talsperre Schönbrunn aufmachen, in deren Zuge auch die Evakuierung unter anderem von Oberrod ins Kalkül gezogen wurde. Gegen 15 Uhr ist am ersten Weihnachtsfeiertag die Bereitschaft für das THW aufgehoben worden, sodass der Einsatz für die THW-Leute ausfiel.

Nennenswerte Schäden durch Sturmböen oder Brände gab es bislang nicht.

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