Hilfswerk der Zeitung Spenden wie nie: Rekordjahr für „Freies Wort hilft“

Sie verloren im November ihre Mama, und viele Zeitungsleser fühlten mit und spendeten: Stefan Kühn und seine fünf Kinder Paul, Emma, Karl, Emil und Anna aus Möhra bei Bad Salzungen. Foto: Matz/Heiko

Solidarität wird in Südthüringen so großgeschrieben wie kaum zuvor: Das Hilfswerk von Freies Wort und insüdthüringen.de schließt ein Rekord- Spendenjahr ab. Fast 290.000 Euro kamen zusammen

 
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Suhl - Hilfe für unverschuldet in Not geratene Menschen: Die ist den Zeitungslesern in Südthüringen so wichtig wie seit langem nicht mehr. Mit knapp 290.000 Euro im zu Ende gehenden und 203.000 Euro im vorigen Jahr hat „Freies Wort hilft“ so viele Spenden verteilt wie seit vielen Jahren nicht mehr. Damit setzt sich der Trend fort, wonach die Südthüringer immer großzügiger spenden, wenn ihre Mitmenschen von Schicksalsschlägen und Unglücken betroffen werden. „Uns kommt zuallererst die Glaubwürdigkeit der Tageszeitung zugute“, sagt Kersten Mey, Vorsitzender des gemeinnützigen Hilfswerks der drei Südthüringer Tageszeitungen. „Unsere Spenden haben es ja buchstäblich schwarz auf weiß, dass sie darauf vertrauen können: Jeder Euro kommt direkt bei den Betroffenen an, und nur bei denen. Das alles organisiert von Leuten hier vor Ort, die dem ganzen ein Gesicht geben.“

Das Corona-Jahr mit all seinen Verwerfungen hat die Spendenbereitschaft nicht nur nicht gebremst, sondern sogar ausgeweitet. Vier der elf erfolgreichsten Aktionen in den 21 Vereinsjahre liefen in diesem Jahr, drei weitere in den beiden Jahren zuvor. Dazu zählen die Hilfsaktionen nach den erschütternden Schicksalen der Familie eines Geisterfahrer-Opfers aus dem Kreis Hildburghausen und der fünf Kinder samt Vater aus dem Wartburgkreis, die die Familienmutter kurz vor Weihnachten an den Krebs verloren. Mit rund 93.000 und knapp 79.000 Spenden -Euro waren dies die erfolgreichsten Einzel-Hilfsaktionen der Vereinsgeschichte. Nur die spektakulären Großprojekte nach den Flutkatastrophen 2002, 2005 und 2013 in Sachsen, Sri Lanka und Ostthüringen sowie dem Jahrhundertbeben in Haiti 2010 hatten noch mehr Spenden eingebracht. Insgesamt und aufsummiert sind es nun mehr als 2,4 Millionen Euro, mit denen der gemeinnützige Verein seit 1998 Gutes tun konnte.

Dabei ist es nicht das Geld allein, das die Unterstützung durch das Zeitungs-Hilfswerk ausmacht. Wenn über Schicksale berichtet wird und über Menschen, die Hilfe anstoßen, dann bewegt das viele auch zur tätigen Solidarität. Zu jeder „Freies Wort hilft“-Aktion gehören auch Geschichten von helfenden Nachbarn, von großzügigen Handwerkern oder Händlern und von den vielen kleinen und großen Spenden-Aktionen, mit denen die Leser so manche Hilfswelle multiplizieren.

Solidarität funktioniert: Vereinschef Mey kann sich eine bessere Botschaft in diesem Krisenjahr kaum vorstellen. „Tausend Dank an die vielen Spender für so viel Uneigennützigkeit“, übermittelt er zum Jahresabschluss . „Und Dank an die Redaktion der Zeitungen, ohne die das alles nicht funktionieren würde.“

Der Jahresrückblick des Vereins: Seite 23

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