Hilfe für Flutopfer Junge Südthüringer helfen Flutopfern

Dominik Döllstedt, Daniel Gröschner und Patrick Heuckeroth (von links) brechen mit weiteren Helfern am Montag ins Ahrtal auf, um Flutopfern tatkräftig zu helfen. Der nächste Einsatztermin stehen auch schon fest. Foto: Marko Hildebrand-Schönher Foto:  

Junge Leute aus der Region brechen am Montag auf, um Flutopfer im Ahrtal beim Aufräumen und Reparieren tatkräftig zu unterstützen. Wer mit Sachspenden helfen will, kann sie am Samstag in Dreißigacker vorbeibringen.

 
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Meiningen - Als Dominik Döllstedt im Juli mit dem DRK-Katastrophenschutzzug des Landkreises aus dem von den Flutmassen zerstörten kleinen Mayschoß in Rheinland-Pfalz zurückkehrte, hatte er den Kopf voll mit Bildern von zerstörten Häusern, schlammverwüsteten Gärten und verzweifelten Menschen.

Für den 24-jährigen Wernshäuser stand fest: „Ich will privat weiter was tun. Ich hab ein Bett, warmes Essen, ein Dach überm Kopf, saubere Wäsche. Die Menschen dort haben nichts mehr. “ Der 24-jährige Notfallsanitäter beim DRK Meiningen fand unter Freunden und Kollegen schnell Gleichgesinnte, darunter den DRK-Rettungssanitäter Patrick Heuckeroth aus Schmalkalden (20). Und er lernte den Kfz-Mechaniker Daniel Gröschner (38) aus Stepfershausen kennen, der nach den dramatischen Katastrophenbildern ebenfalls den Flutopfern vor Ort tatkräftig beistehen will. Gemeinsam mit sieben weiteren jungen Helfern aus der Region brechen sie am Montagmorgen ins 350 Kilometer entfernte Mayschoß auf, ein Ort mit knapp 1000 Einwohnern und fast 60 Weinbaubetrieben nicht weit von Bonn entfernt. Sie wollen bis Donnerstag Schlamm wegschaufeln, den Putz von den feuchten Wänden abschlagen, Gärten herrichten, aufräumen – kurz: überall da helfen, wo Hilfe benötigt wird. Für ihren Einsatz sind ihnen fünf Familien in dem Ort zugewiesen worden. Übernachten werden sie auf einem Zeltplatz.

Klar ist, dass dies keine einmalige Aktion bleiben wird. „Wir wollen so lange helfen, bis die Häuser wieder bewohnbar sind“, sagt Dominik Döllstedt. Patrick Heuckeroth und Daniel Gröschner sehen das genauso. Dafür wollen sie gerne Urlaub und freie Tage opfern. Es sind etliche weitere Einsätze geplant.

Der nächste Termin steht schon fest: 28. August bis 2. September. Zudem kümmern sich weitere Unterstützer um Spenden und organisatorische Fragen. Wer ebenfalls mithelfen will, ist herzlich willkommen. Kontakt zu der Gruppe ist per E-Mail möglich: hilfekenntkeinegrenze@ gmail.com. Bei Facebook sind sie unter dem Gruppennamen „Freiwillige Helfer Südthüringen“ zu finden. Wenn sie am Montag ins Ahrtal aufbrechen, sind ihre Transporter gefüllt mit Sachspenden.

Die Fahrzeuge, teils mit Ladebordwand, stellten die Dietsch Polstermöbel GmbH aus Springstille, die Firma Baumann Reisemobile aus Dreißigacker und das Opel-Autohaus in Schmalkalden kostenlos bereit. Die Meininger Wurstspezialitäten aus Thüringen GmbH überreichte eine große Geld- und Sachspende für die Flutopfer, darunter haltbare Lebensmittel und Desinfektionsmittel.

Eine größere Spende kam von der Elektro Wolf GmbH aus Dreißigacker. Das Rewe-Center in Meiningen überreichte ihnen ebenfalls Lebensmittel und Hygieneartikel. Die Feuerwehr Bettenhausen stellte ausrangierte Feuerwehrhelme zur Verfügung, die beim Einsatz im Ahrtal noch schützende Dienste leisten können.

Die jungen Helfer bitten um weitere Spenden. Dringend benötigt werden Waschmaschinen, Schwerlastregale, Bautrockner und Schulsachen wie Schreibhefte und Federmappen, aber auch Werkzeuge wie Akkuschrauber, Kettensägen, Äxte, Hochdruckreiniger, Schleifpapier und Zimmermannshämmer. Gefragt sind ebenso Dachlatten.

Am Samstag werden Sachspenden von 9 bis 18 Uhr am Sitz der Firma Baumann-Reisemobile in Dreißigacker (An der Winde 6) entgegengenommen. Die Helfer bitten darum, von Kleiderspenden abzusehen.

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