Weitersroda - „Vier Jahre haben wir darauf hingearbeitet, dass so etwas möglich ist!“ Prinz Chaos II, Schlossherr, Liedermacher und Festivalveranstalter, schaut glücklich auf die bunte Besucherschar in seinem Schlosshof. Endlich, endlich tritt das Paradiesvogelfest ganz aus den dunklen Schatten der ersten zwei Jahre heraus, endlich stimmt mal das Wetter, endlich strömen die Fans und Besucher zuhauf durch das Schlosstor. „Und endlich werde ich nicht draufzahlen“, sagt der Prinz. Künstlerisch und menschlich sei das Fest ein Triumph. Für ihn – aber auch für Weitersroda, für Hildburghausen, für die Region und die Toleranz. Aus Bayern, aus Berlin und Dresden, aus Innsbruck und aus der Schweiz sind Konzertbesucher angereist. Auch aus Weitersroda und Hildburghausen finden Besucher den Weg ins Schloss, Sonntagnachmittag zumeist in Familie, denn auch für Kinder wird einiges geboten.

Songs mit Wut und Gefühl

Der Erfolg des 4. Festes liegt auch an Konstantin Wecker. Sein Name, der nach wie vor Klang hat in der Liedermacherszene, hat an Anziehungskraft nichts verloren. Zwei Tage vor seinem 67. Geburtstag begeistert der Liedermacher aus Leidenschaft Freitagabend mit drei jungen Nachwuchstalenten auf der Paradiesvogelbühne. Die große „Sturm und Klang“-Nacht, benannt nach Weckers Plattenlabel, ist zweifellos der Höhepunkt des diesjährigen Festivals. Nach Soloauftritten singen Wecker und seine von ihm unter die Fittiche und unter Vertrag genommenen Schützlinge Prinz Chaos II., die einstige Straßenmusikerin Cynthia Nikschas und der in Wien lebende Liedermacher Roger Stein gemeinsam. Es ist zu spüren, dass Wecker die drei trotz aller Verschiedenheit sehr am Herzen liegen. „Eins verbindet uns: Wir singen, weil wir ein Lied haben“, sagt er. Der Alt-68er steht bei den Soloauftritten der „jungen Wilden“ wie selbstverständlich im Publikum, klatscht begeistert mit, kommt mit den Fans ins Gespräch, trinkt ein Bier und freut sich. Wecker ist ein Star zum Anfassen geblieben.