Ummerstadt - Seit ihre Tochter Joceline in die Schule geht, ist Madeleine Voit das Problem bewusst. "Wir sind Betroffene", erklärt sie. Damals, so die junge Frau, habe sie ihre Tochter regelmäßig zur Schulbushaltestelle auf dem Marktplatz gebracht. "Mein zweites Kind war geboren - und ich hatte die Zeit." Kein Häuschen zum Unterstellen bei Regen, Lastwagen und Autos, die schnell fahren. "Ich fand die Situation sehr ungünstig", zieht sie Bilanz. Deshalb ging sie zu einer Sitzung des Stadtrats und brachte ihre Bedenken vor: Erstens, seien die Kinder der Witterung ausgesetzt. Und auch wenn sie sich unterstellen können im Laden gegenüber, sei dies doch keine Lösung. "Kommt der Schulbus, rennen sie über die Straße ohne nach links und rechts zu schauen", sagt sie. Und die Auto- und Lastwagenfahrer nehmen die Haltestelle als solche gar nicht wahr. Denn nur ein Schild und ein Papierkorb am Marktplatz deuten auf sie hin. "Ich hatte damals das Gefühl, von einigen Stadträten belächelt zu werden", gibt sie zu. Inzwischen hat sie ihr Anliegen mehrmals vorgebracht. "Im Winter gab's dann auch einmal eine Zwischenlösung. Eine Weihnachtsmarkt-Hütte stand bis Ostern auf dem Markt als Unterstellmöglichkeit." Doch inzwischen ist wieder alles wie vor einem Jahr. Nichts scheint passiert. Madeleine Voit hat das Gefühl, gegen Windmühlen zu kämpfen. Und dabei steht sie nicht allein da. "Viele sehen das Problem. Doch das wollte der Stadtrat auch nicht glauben. Deshalb habe ich Unterschriften gesammelt", sagt sie. Ohne große Anstrengungen hat die junge Frau inzwischen 75 zusammen. "Es ist also etwas, was doch einige bewegt. Ich bin nur diejenige, die es laut vorbringt", sagt sie, die sich schon eigene Gedanken gemacht hat über eine eventuelle Lösung. "Ich habe mit vielen Leuten gesprochen, die dafür waren, die Haltestelle im verkehrsberuhigten Bereich des Viehmarktes zu installieren", nennt sie das Ergebnis. Es wäre ihr wichtig, dass das Thema im Stadtrat diskutiert wird. "Deshalb bitte ich darum, es doch auf die Tagesordnung zu nehmen. In anderen Orten geht es doch auch, warum hier nicht?"