Herzinfarkt Schmalkalder Klinikum Teil des Infarktnetzwerks Thüringen

Susann Eberlein
Chefarzt Prof. Dr. Atilla Yilmaz ist Mitglied im Gremium des neuen Verbunds. Foto: Michael Reichel/Klinikum

Die Klinik für Kardiologie des Elisabeth Klinikums Schmalkalden unter Chefarzt Prof. Dr. Atilla Yilmaz gehört jetzt zum neuen Thüringer Infarktnetzwerk.

 
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Schmalkalden - Ziel des Infarktnetzwerkes Thüringen ist, Herzinfarkte suffizient und schneller zu versorgen – und damit Leben zu retten.

Die Versorgung von Herzinfarkten im Freistaat soll verbessert werden. Dafür haben sich jüngst zahlreiche Kliniken und Krankenhäuser zum Thüringer Infarktnetzwerk zusammengeschlossen. Auch die Klinik für Kardiologie des Elisabeth Klinikums Schmalkalden ist ein Teil davon. „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit, mit der wir die Strukturen in den einzelnen Häusern weiter optimieren wollen – zum Wohl der Patienten“, sagt Chefarzt Prof. Dr. Atilla Yilmaz, der Mitglied im Gremium des neuen Verbunds ist.

In den vergangenen Wochen sei ein gemeinsames Konzept erarbeitet worden, das entsprechend der Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie nun Stück für Stück umgesetzt werden soll, heißt es in einer Mitteilung des Klinikums. Im Schmalkalder Krankenhaus wird bis Herbst dieses Jahres beispielsweise eine Chest-Pain-Unit aufgebaut. „Damit optimieren wir die Schnittstelle zwischen unserem Rettungsdienst und der Kardiologie und können so die Zeit vom Notfall an der Haustür bis zur Behandlung auf dem Kathetertisch verkürzen und die Infarktsterblichkeit reduzieren“, erklärt Atilla Yilmaz.

Das Thüringer Infarktnetzwerk orientiere sich an den Strukturen in den alten Bundesländern, in denen Chest-Pain-Units bereits zum Alltag gehören. „Das Elisabeth Klinikum steht schon jetzt für eine gute Versorgung von Herzinfarkten. Unser System funktioniert gut, auch weil die Ärzte und das Team sehr nah am Klinikum leben und zu jeder Tages- und Nachtzeit einsatzbereit sind. Nichtsdestotrotz möchten wir die Versorgung weiter optimieren“, sagt Atilla Yilmaz. Neben der Qualität der Behandlung spielt die Geschwindigkeit eine große Rolle: Je schneller ein koronarer Notfall behandelt wird, desto größer sind die Überlebenschancen des Patienten und desto besser die anschließende Lebensqualität. „Mit jeder Minute, in der ein Herzkranzgefäß verschlossen ist, wird die Herzleistung geschwächt. Das kann später große Auswirkungen auf den Alltag haben“, betont der Kardiologe.

Zum Aufbau der interventionellen Kardiologie gehört die Etablierung neuer Kathetertechniken wie die schonende Ultraschalltechnik, die seit Kurzem am Elisabeth Klinikum verfügbar ist und speziell für die Behandlung von extrem verkalkten Gefäßen entwickelt wurde. Engstellen der Gefäße werden hierbei mit Hilfe von Stoßwellen aufgelöst. „In den nächsten Wochen werden wir unser interventionelles Portfolio weiter schärfen. Es ist geplant, dass in der Chest-Pain-Unit zukünftig vier statt zwei Monitorplätze zur Verfügung stehen, an denen Akutpatienten überwacht werden“, sagt Yilmaz.

Zudem baut das kommunale Krankenhaus ein auf diese Einheit spezialisiertes Team auf. Dazu gehören nicht nur versierte Ärzte, sondern auch das Team drumherum, mit Krankenschwestern, Katheter-Assistenzpersonal oder Funktionsschwestern.

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