Im Laufe der Jahrhunderte waren einige wichtige Dinge verschwinden, erklärt Andreas Koch. Die so genannten „Zungenregister“ etwa, die ihre Töne ähnlich wie bei einer Mundharmonika erzeugen. Sie verstimmen schnell – und wurden deshalb gern mal ausgebaut und verkauft. So muss es auch in Helmershausen gewesen sein – Trompete und Posaune fehlten. 2014 konnte die Trompete wieder eingebaut werden, 2019 die Posaune. Was ebenfalls nicht mehr original ist: Die sichtbaren Prospektpfeifen sind ursprünglich aus Zinn, heute aus Zink. „Die wieder ins Original zu versetzen, das kommt unendlich teuer“, so Koch.
Stiftungen helfen
Und nicht für alles hat schließlich die Stiftung Denkmalschutz, „die sehr viel für die Helmershäuser Kirche tat und tut, Geld“, sagt Karin Jeschke. In bester Erinnerung ist Familie Bernett aus Neustadt a. d. Saale, die den Helmershäusern für ihr Kleinod über eine Stiftung bereits viel Geld zur Verfügung stellte.
Derzeit wird gerade eines der Gemälde von der ersten Empore von Restauratorin Birgit Jünger saniert. Auch die Fenster auf der Westseite sind dank der Lies-Roosen-Stiftung in der Stiftung Denkmalschutz repariert – die nächsten sind bald dran, sagt Andreas Koch. Ein Wasserschaden über der dritten Empore ist ebenfalls behoben, es fehlen nur noch ein paar Holz- und Malerarbeiten. Kein Wunder, dass er stolz ist auf die Helmershäuser Kirche, die zum wiederholten Male Spielort des Thüringer Orgelsommers ist. „Keine Sorge, da erinnere ich Theophil Heinke immer rechtzeitig dran“, lacht Koch. Heinke ist Vorsitzender des Vereins Thüringer Orgelsommer – und in dessen Vorstand arbeitet auch Christoph Schindler, der Orgelrestaurator, mit. Man darf also sicher sein, dass auch nächstens das Kleinod in der Vorderrhön nicht vergessen wird beim Thüringer Orgelsommer. Doch zunächst sollte man sich das Konzert am 1. Juli nicht entgehen lassen.
Von 19.30 bis 20.30 Uhr werden „Poesien und Legenden“ zu hören sein, mit Stefan Kießling (Leipzig) an der Orgel und Jessyca Flemming (Berlin) an der Harfe, mit Werken von Camille Saint-Saëns, Sigfrid Karg-Elert und Rudolf Ewald Zingel. Der Eintritt kostet 10 Euro. Vor dem Konzert wird ein Imbiss (Bratwurst) angeboten.