Bei der Betrachtung des Wirtschaftsplanes 2021 ging Werkleiter Wilfried auf die Schwerpunkte ein mit der Änderung der Gebühren in der Müllverbrennung oder höheren Kosten bei der Kompostierung. "Auch die Altholz-Entsorgung ist ein Riesenthema, weil wir für sie inzwischen 230 000 Euro im Jahr aufwenden müssen und dies nur über die Müllgebühr geschehen kann." Natürlich schlage sich auch der Verlust des Mitbenutzungsentgeltes durch Einführung der Wertstofftonne mit 335 000 Euro im Haushalt negativ nieder. Damit sei man mit den Gebühren nicht mehr kostendeckend gewesen und habe dies nur durch Rückstellungen auffangen können.
Mit Blick auf die Wertstoffhöfe stellte Neubauer fest, dass man hier die Einführung der Wertstofftonne kaum gemerkt habe, man weiterhin einen hohen Anteil an Verkaufsverpackungen dort habe und sie weiterhin sehr gut angenommen würden. Allerdings habe man noch nicht das richtige Maß beim Einsatz der Mitarbeiter, auch bedingt durch die Corona-Pandemie, gefunden.
Claus Bittenbrünn sprach die Kosten für Grünschnitt und Bauschutt in den Wertstoffhöfen an und sprach sich hier über eine Pauschalierung über die Müllgebühr aus. Dies hielt Werkleiter Neubauer aber nicht für einen guten Ansatz, denn man könne beim Grünschnitt auch nicht Besitzer einer Eigentumswohnung ohne Garten mit einem großen Gartenbesitzer über den gleichen Kamm scheren und die Kosten auf die Allgemeinheit verteilen.
Damit kam man dann zur Neukalkulation der Abfallentsorgungsgebühren für den Zeitraum 2021 bis 2023 und der dritten Änderungssatzung. Landrat Wilhelm Schneider begründete die Erhöhung mit zwei Punkten. "Einmal ist der Gebührenüberschuss aus den vergangenen Jahren aufgebraucht und zum anderen haben wir eine Kostenmehrung, auch durch Preissteigerungen. Dies führt zu einer Gebührenerhöhung." Wolfram Thein (SPD) und Matthias Bäuerlein (WG) interessierte vor allem, wie sich die Einführung der gelben Tonne und das Ausbleiben der Mitbenutzungsentgelte dadurch auf die Gebühren auswirke. Den Verlust an Mitbenutzungsentgelten bezifferte Werkleiter Neubauer auf 10 Euro pro Haushalt im Jahr, wollte dies aber nicht in den Vordergrund gestellt haben, weil man die Struktur betrachten müsse. Dies veranlasste Julian Müller (JuLi), einen der Verfechter der Wertstofftonne, zu der Bemerkung "also war die Einführung der Wertstofftonne nicht der Untergang des Abendlandes".
Volker Ortloff (CSU) meinte, dass die Erhöhung von 135 Euro auf 185 Euro für die Normaltonne schon beträchtlich sei. Für ihn stellte sich die Frage, inwieweit die Bürger hier auf die vierwöchige Leerung umsteigen oder ihren Abfall gar wild entsorgten. Dieter Möhring (WG) wollte wissen, was der Verlust bei den Projekten ZAK und Wühlkiste für die Gebührenerhöhung ausmache. Neubauer bezifferte hier diese Kosten pro Grundstück und Jahr mit acht Euro.