Hassberge Bürger wollen Baugebiet

Günther Geiling

Der Breitbrunner Gemeindeteil Lußberg möchte sich weiterentwickeln. In der Bürgerversammlung wurden Forderungen laut - auch nach dem Verzicht der "Sandsteinwelten".

 
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Lußberg - Groß war die Themenpalette, welche die interessierten Besucher bei der Bürgerversammlung im Feuerwehrhaus in Lußberg am Donnerstag ansprachen. Sie reichte von der Forderung nach einem Baugebiet über die intensivere Pflege der Grünanlagen entlang des Lautergrundbaches bis hin zu der Meinung, dass man auf das "Prestigeobjekt Sandsteinwelten" in der jetzigen Zeit verzichten sollte.

Internet für alle

Aus der Runde heraus wurde auch eine WLAN-Grundausstattung für das Feuerwehr gewünscht. Bürgermeisterin Frank informierte dazu, dass derzeit in der VG eine Markterkundung laufe, wie viele Anschlüsse gewollt seien. Ziel sei es auf jeden Fall, jeden Interessenten anzuschließen. In Zeichen von Homeschooling und Homeoffice sei dies nötig. gg


Bürgermeisterin Ruth Frank hatte gleich zu Beginn herausgestellt, dass sie keine Präsentation zeigen, sondern mit den Bürgern ins Gespräch kommen wolle. Dies sei bei der derzeitigen Corona-Pandemie ja auch gar nicht so einfach und sicher werde die Krise noch länger andauern, so Ruth Frank. Dabei müsse man sich auch die Frage stellen, was man organisieren könne, damit das Gemeindeleben nicht ganz lahmgelegt werde.

Ein Bürger erinnerte gleich an die letzte Bürgerversammlung, in der es auch etwas Streit wegen eines neuen Baugebietes gegeben habe. "Wo gebaut wird, geht es aufwärts und ohne Baugebiete geht es rückwärts." Dabei ging auch der Blick auf die anderen Gemeindeteile: "Breitbrunn hat sich inzwischen verdoppelt, und selbst in Kottendorf gibt es ein größeres Baugebiet, aber nicht in Lußberg." Ruth Frank bestätigte Nachfragen und Bedarf. Nur stelle sich die Frage, an welchem Standort dies in Lußberg geschehen solle: "Hier gibt es nicht so viele Möglichkeiten." Aus der Versammlung heraus kamen Vorschläge wie "von Breitbrunn kommend rechts und links der Straße" oder auch "oberhalb des Friedhofes", wo die Gemeinde sogar ein Grundstück besitze. Natürlich brauche man auch noch weitere Flächen als Tauschflächen und den Landwirt, der weiteres Bauland zur Verfügung stelle.

Die Bürgermeisterin versprach nachzuhaken und zu schauen, ob es eine Möglichkeit gebe. "Mir ist auf jeden Fall klar geworden, dass ihr euch entwickeln wollt, und dann muss eine Möglichkeit geschaffen werden. Dabei sollte man auch an Leerstände denken, aber da gibt es ja nicht viele." Auf jeden Fall sehe auch sie oberhalb des Friedhofes eine Möglichkeit, wo man bauen könnte.

Auch die Grünanlage und der Fußweg entlang des "Lauterbaches" waren ein Thema. Die Bürger erinnerten daran, dass der einmal durch den gesamten Ort geschaffene Spazierweg immer mehr zuwachse und der Weg auch für Kinder nicht mehr einfach zu nutzen sei. "Nur einmal mähen jährlich genügt einfach nicht", hieß es. Auch die Holzbrücke sei in einem Zustand, der geändert werden müsse. Bürgermeisterin Frank versprach, mit dem Gemeinderat einmal eine Begehung zu machen und die Priorität für diesen Bereich entlang des Baches höher zu setzen.

Obwohl die "fränkischen Sandsteinwelten" in Breitbrunn entstehen sollen, brachte ein Bürger das Thema auch in Lußberg zur Sprache und vor allem den Beschluss des damaligen Gemeinderates, dass der Zuschuss der Gemeinde Breitbrunn dazu auf 100 000 Euro begrenzt wurde. "Die Gemeinde soll aber jetzt das doppelte und dreifache bei 300 000 Euro zahlen. Könnte man das Geld nicht besser anlegen und für andere Sachen in der Gemeinde einsetzen? Auf das Prestigeobjekt sollte man in der jetzigen Zeit verzichten", war seine Meinung.

Bürgermeisterin Ruth Frank gestand ein, dass das eine schwierige Entscheidung sei. Man müsse sich das gut überlegen, und der Gemeinderat müsse demnächst entscheiden, ob er in die nächste Phase gehen wolle. Hier sei sie auch dankbar für Bürgermeinungen. Auf jeden Fall sollte es nicht so viel kosten, aber man habe nun weitere Positionen einrechnen müssen (wie ausstehende Spendengelder, die Steigerung der Baukosten oder die Forderung nach einer Bushaltestelle), und hier sei auch die Förderung noch nicht abgeklärt. Wenn man aber jetzt nicht baue, gingen auch 600 000 Euro an Fördergelder verloren (bei derzeitigen Planungskosten von 1 011 500 Euro).

Auch Kanal und Wasser waren Themen, die von den Bürgern zur Sprache gebracht wurden. Schon am kommenden Montag findet die Sitzung des Zweckverbandes der "Veitensteingruppe" statt, deren Vorsitzende nun auch die Bürgermeisterin ist. "Es wird auf jeden Fall auf eine Erhöhung der Wassergebühren hinauslaufen. Wir sind angehalten, kostenrechnende Einrichtungen entsprechend zu kalkulieren. Nach einer Kalkulation ist der aktuelle Preis auf jeden Fall nicht haltbar", sagte Ruth Frank. Bei der Abwasserbeseitigung, bei der der Ortsteil an die Kläranlage bei Appendorf angeschlossen ist, sei noch nichts spruchreif. "Auf jeden Fall will die Gemeinde Lauter ihre Kläranlage ertüchtigen. Was das für uns bedeutet, ist noch nicht klar."

Als Probleme wurden auch die Parksituation am alten Schulhaus und der Haltestelle sowie auf dem Wanderparkplatz "zum Veitenstein" angesprochen. Die Bürgermeisterin bat darum, Gehweg und Platz vor der Bushaltestelle frei zu halten. Beim Parkplatz Richtung Veitenstein gehe es auf keinen Fall, dass dieser privat zugeparkt werde und somit für Gäste und Wanderer nicht zur Verfügung stehe.

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