Hassberge Altkleider-Container sind keine Mülleimer

Bei den Altkleidersammlungen wird das Rote Kreuz im Landkreis von vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern (wie hier von Farris Hassanein und Eva-Maria Gegner von der BRK-Bereitschaft Ebern) unterstützt, die auf Dutzenden Touren die Altkleidersäcke an den Straßen einsammeln, in Fahrzeuge verladen und dann zu zentralen Sammelstellen bringen. Archivfoto: Michael Will / BRK Quelle: Unbekannt

Mit Altkleidersammlungen will das BRK auch in den Haßbergen Gutes tun. Doch wiederholt finden sich neben Kleidung auch Hausmüll, Babywindeln oder Bauschutt in den Sammel-Containern.

 
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Kreis Haßberge - "Altkleider-Container sind keine Mülleimer", schüttelt BRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Greger beim Anblick manchen Inhalts verständnislos den Kopf. Immer wieder werden die Sammelcontainer missbraucht und allerhand Unrat hineingeworfen. "Das ist nicht nur unappetitlich, sondern kostet unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viel Zeit zum Aussortieren und den Kreisverband letztlich auch noch Geld für die Entsorgung", so Greger.

Der Großteil der Spender, die dem Roten Kreuz ihre Altkleider zur Verfügung stellen, tun dies in der Gewissheit, mit ihrer Spende zur Mittelbeschaffung des BRK beizutragen und so vor allem für Ausrüstung und Aufgaben der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in den einzelnen Gemeinschaften einen unverzichtbaren Beitrag zu leisten. "Und die allermeisten Spender gehen äußerst verantwortungsvoll vor, wenn sie ihre Altkleider in Säcke verpacken, diese sorgsam verschnüren und dann in einen unserer bereitgestellten Container werfen, die regelmäßig durch BRK-Mitarbeiter geleert werden", betont Greger.

Die BRK-Altkleidercontainer an den Rotkreuzhäusern in Haßfurt, Hofheim, Ebern und Eltmann werden täglich geleert, alle anderen im Landkreis aufgestellten BRK-Container wöchentlich. In Haßfurt am Kreisverband wird ein Großteil der angelieferten Säcke geöffnet, gut erhaltene Ware aussortiert, aufbereitet und im Second-Hand-Laden zu einem geringen Preis verkauft. Das dient im Sinne der Wiederverwertung nicht nur der Nachhaltigkeit, sondern kommt insbesondere der Landkreisbevölkerung und Familien mit geringem Einkommen zugute. Nicht mehr zu verwendende Kleidung wird im Zuge der Altkleidersammlungen über Entsorgungsfachbetriebe der Wiederverwertung zugeführt.

Manchmal finden sich aber beispielsweise Hausmüll, gebrauchte Babywindeln, Sperrmüll, Bauschutt, Holz- und Plastikreste, total verschlissene und verschmutzte Kleider und Schuhe sowie anderer Unrat in den Containern wieder. "Muss sowas sein", fragt sich auch Karina Hauck, beim BRK-Kreisverband mit zuständig für den Second-Hand-Laden und lässt an der Antwort keinen Zweifel. Vor wenigen Tagen beispielsweise hatte ein Unbekannter auf dem Gelände des Roten Kreuzes in der Industriestraße in Haßfurt vermutlich nachts einen alten Röhren-Fernseher sowie zwei Sessel entsorgt und den Sperrmüll direkt neben die Altkleidercontainer gestellt. Ein solches Verhalten ärgert die Rotkreuz-Verantwortlichen. Schließlich muss Sperrmüll oder Elektronikschrott fachgerecht entsorgt werden. "Unsere Mitarbeiter müssen das dann zum Wertstoffhof bringen", sagt Karina Hauck. "Handelt es sich dabei zum Beispiel um Bauschutt werden mitunter auch noch Entsorgungskosten fällig." Das Rote Kreuz appelliert deshalb an die Vernunft der Bürger, in die Altkleidercontainer tatsächlich nur gut tragbare Altkleiderspenden in zugeschnürten Säcken zu werfen und gibt zu bedenken, dass durch den Einwurf von Unrat und Müll in die Container womöglich die bereits darin befindlichen Altkleider allesamt unbrauchbar werden. "Wir überlegen derzeit, ob wir die an den Rotkreuzhäusern aufgestellten Altkleidercontainer künftig mit Kameras überwachen", sagt Kreisgeschäftsführer Dieter Greger, "und im schlimmsten Fall bei widerrechtlichen Müllablagerungen schließlich eine Anzeige bei der Polizei erstatten".

Die nächste Altkleidersammlung des Bayerischen Roten Kreuzes im Landkreis Haßberge findet übrigens am Samstag, 17. Oktober, statt. Ehrenamtliche Helfer holen die aussortierten Altkleider frei Haus ab. Aufgrund der beginnenden Corona-Pandemie im Frühjahr wurde die Sammlung im März abgesagt.

Gesammelt wird vom Roten Kreuz folgendes:

Damen-, Herren- und Kinderbekleidung aller Art (trocken und sauber)

Leder-Mäntel, Jacken, Gürtel, Hüte

Haushaltswäsche (Tischtücher, Badetücher usw.)

Vorhänge, Stores, Bettwäsche

Federbetten mit Inlett (zur Sicherheit bitte in einen separaten Plastiksack verpacken)

saubere Herren-, Damen- und Kinderschuhe (Straßenschuhe); wichtig: paarweise zusammengebunden!

Die Ware muss grundsätzlich trocken, sauber und in Sammeltüten verpackt sein. Dazu bitte die BRK-Altkleidersäcke verwenden. Wer mehr Ware hat, kann diese gerne auch in neutrale Plastiksäcke (blaue, grüne, etc.) verpacken. Die Altkleidersäcke sollen am 17. Oktober ab 8 Uhr gut sichtbar am Straßenrand stehen, informiert das BRK. Die Sammelteams sind bis in den Mittag hinein unterwegs. Mehr als 200 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer werden sich an der Sammlung beteiligen. Mit den Lkws und Transportern wird die Fracht zu Verladestellen gebracht und auf Sattelzüge verladen. Danach werden sie zu Sortierbetrieben gebracht. Ein Großteil der Kleidung wird vom Roten Kreuz verkauft. Der Erlös kommt der Rotkreuzarbeit vor Ort zugute, beispielsweise den von Ehrenamtlichen getragenen Bereitschaften, der Wasserwacht, dem Jugendrotkreuz, der Rettungshundestaffel oder den Schnelleinsatzgruppen. red

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