Handball in Thüringen „Kein Modell für die Zukunft“

Wieder in einer Staffel: Die Spielgemeinschaft Suhl/Goldlauter (schwarze Trikots) und die Reserve des ThSV Eisenach, hier im Hinspiel der mittlerweile abgebrochenen Spielzeit 2020/21. Foto: frankphoto.de / Karl-Heinz Frank

Um vor dem nächsten, möglichen Saison-K. o. wegen Corona gefeit zu sein, hat der Thüringer Handball-Verband seine Ligen deutlich verkleinert. Ein Modell für die Zukunft? In Suhl sagt man: Nein.

 
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Suhl/Erfurt - Einen dritten Saisonabbruch wegen Corona soll es unter gar keinen Umständen geben. Deshalb hat der Thüringer Handball-Verband (THV) die Größe der Staffeln in allen Ligen auf maximal acht Mannschaften begrenzt. So soll, schreibt Spielausschuss-Vorsitzender Martin Tews, „gewährleistet werden, dass ein sportlich verwertbares Ergebnis nach Abschluss der Vorrunde möglich ist.“

Besonders sichtbar wird die Neuerung in der höchsten Spielklasse des Freistaats, in der Thüringenliga. Noch in der Vorsaison, die im Herbst bereits nach wenigen Spieltagen gestoppt werden musste, traten zwölf Teams gegeneinander an. Nun sind es, aufgeteilt in zwei Staffeln, jeweils sieben Mannschaften. Am vorigen Samstag war Meldeschluss.

Remó Gerstenberg, Präsident der HSG Suhl, hält die Aufteilung vor dem Hintergrund der anhaltenden Pandemie für sinnvoll, ein Modell für die Zukunft der Thüringenliga sei sie allerdings nicht. „Am fairsten wird der Meister gekürt, wenn jeder gegen jeden gespielt hat.“ Nur so könne man auch einmal eine Niederlage ausgleichen, die in einer kleinen Staffel sofort die komplette Saison verkorksen kann, so Gerstenberg.

Vor der Bekanntgabe der Staffeln am Montag hatte der Chef der SG Suhl/Goldlauter noch auf eine regionalere Aufteilung der Gruppen gehofft, um in Corona-Zeiten die Fahrtkosten möglichst klein zu halten. „So hätte man auch mehr Derbys“, meinte Gerstenberg. Diesem Wunsch hat der THV nur zum Teil entsprochen. In der neuen Saison stehen für die Suhler drei Gegner aus Ostthüringen im Spielplan.

Das Wichtigste für Remó Gerstenberg ist in diesen Tagen aber in erster Linie etwas anderes: Dass endlich wieder Normalität einkehrt. Und er ergänzt: „Sportliche Ziele sind jetzt nicht so entscheidend.“

Staffeln 2021/2022

• Thüringenliga, Staffel 1: SG Suhl/Goldlauter, Motor Arnstadt/Plaue, Ziegelheim, Hermsdorf, ThSV Eisenach II, HBV Jena II, HSG Werratal; Staffel 2: Altenburg, Saalfeld/Könitz, Mühlhausen, Behringen/Sonneborn, Goldbach/Hochheim, Ronneburg, Post SV Gera

• Landesliga, Staffel 1: SG Suhl/Goldlauter II, Großschwabhausen, Sömmerda, SG Handball Ilmenau, Motor Gispersleben, HSV Weimar, HSV Apolda II; Staffel 2: Nordhäuser SV, VSG Oberdorla, SG Schnellmannshausen, Mühlhausen II, SV Petkus Wutha-Farnroda, BallSportFreunde Gotha, HSG Hörselgau/Waltershausen

• Verbandsklasse, Staffel 1: TSV Eisenberg, Post SV Gera II, Oppurg/Krölpa II, HSV Bad Blankenburg II, SV BW Auma II, Altenburg III, HSG Saalfeld/Könitz II, LSV Ziegelheim II; Staffel 2: SG Suhl/Goldlauter III, TSV Zella-Mehlis, Sonneberg/Mengersgreuth-Hämmern, SG Handball Ilmenau II, HSC Neuhaus, Arnstädter HC, Motor Arnstadt/Plaue II; Staffel 3: Oberdorla II, Goldbach/Hochheim III, Hörselgau/Waltershausen II, Sömmerda II, HSG Werratal III, SV Bad Salzungen, SV Krauthausen, SG Bleicherode/Sondershausen

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