Markus Murfuni, Trainer des Zweitbundesligisten ThSV Eisenach, wünscht sich und hofft, dass „das ägyptische Corona-Schutz-Konzept vom ersten bis zum letzten Tag greift. Wenn das gelingt, wird niemand mehr darüber diskutieren, dass in diesen Zeiten die WM gespielt wird. Wenn es klappt und die WM-Orte nicht zu Corona-Hotspots werden, wurde alles richtig gemacht. Wenn eine Mannschaft doch einen Corona-Fall erlebt, beginnen natürlich die Diskussionen wieder. Ich versuche, positiv zu denken“, meint Markus Murfuni, der neben der deutschen Mannschaft freilich auch „seine beiden“ Österreicher, Daniel Dicker und Thomas Eichberger, im Blick hat. Für Murfuni ist es gut, dass der Handball in noch mehr Ländern bekannt gemacht wird. „Wir sollten dabei auch keine Mannschaft unterschätzen und ihnen allen den nötigen Respekt entgegenbringen“, so der ThSV-Trainer, für den Norwegen, Spanien, Frankreich und Kroatien zu den Favoriten zählen. „Für die Ägypter wird es ohne Zuschauer sicherlich schwerer, aber ich denke, sie haben sich gut auf ihre Heim-WM vorbereitet. Wenn die deutsche Mannschaft die ganze Leidenschaft der jungen Wilden in die Waagschale werfen kann, traue ich ihr eine gute Platzierung zu“, meint Murfuni, für den Portugal der Geheimfavorit ist.
Anders sieht es ThSV-Manager René Witte. „Ich hatte es ins Auge gefasst, nach Ägypten zu fahren. Allerdings legte ich diesen Plan bereits im Sommer ad acta. Es war ja auch lange nicht klar, ob überhaupt gespielt werden wird. Froh stimmt mich, dass zumindest die Zuschauer nicht zugelassen werden. Pessimistisch stimmt mich, dass die USA wegen 18 (!) positiv getesteter Spieler ersatzgeschwächt anreist. Ich hätte mir gewünscht, dass die Bundesliga-Spiele und auch die WM verschoben worden wären. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass wir uns gegenüber der Bevölkerung solidarisch zeigen müssen“, erklärt Witte, der so viele Spiele wie möglich im Fernsehen und Internet verfolgen wird. „Natürlich schauen wir, ob sich nicht ein interessanter Spieler für uns auftut. Da brauchen wir freilich nicht nach Frankreich oder Dänemark zu schauen, sondern wir beobachten die handballerisch vermeintlich kleinen Nationen“, so der Manager aus Eisenach. lr/fri