Gesundheitsreport Beschäftigte häufiger krankgeschrieben

Im Ilm-Kreis stieg der Krankenstand. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Jens Büttner

Eine Erkältungswelle hat den Krankenstand im ersten Halbjahr in die Höhe getrieben. Die Fehlzeiten durch Corona hatten sich verfünffacht.

 
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Im ersten Halbjahr 2022 hatten Erwerbstätige im Ilm-Kreis deutlich mehr Fehltage als im Vorjahreszeitraum. Das geht aus dem Gesundheitsreport der Krankenkasse DAK hervor. Demnach lag der Krankenstand in der Region bei 5,9 Prozent und damit um ein Viertel über dem Niveau des ersten Halbjahres 2021. Das bedeutet, dass an jedem Tag bis Ende Juni durchschnittlich 59 von 1000 DAK-versicherten Beschäftigten krankgeschrieben waren. Beim Blick auf die einzelnen Monate zeigt sich: Im April gab es im Vergleich zum Vorjahr den größten Anstieg (plus 106 Prozent).

191 Fehltage je 100 Versicherte

Verantwortlich für den Anstieg der Fehltage waren vor allem Erkältungen. Bis Ende Juni kamen in der Region auf 100 Versicherte insgesamt 191 Fehltage aufgrund von Atemwegsproblemen – deutlich mehr als im gleichen Zeitraum 2021 (68 Tage). „Parallel zu den Lockerungen der Pandemie-Schutzmaßnahmen im März konnte sich eine ausgeprägte Erkältungswelle entwickeln. Sie wurde dazu noch von der hochansteckenden Omikron-Variante begleitet“, kommentiert Stephan Schulz von der DAK-Gesundheit in Suhl die Ergebnisse.

Die Fehltage aufgrund von Corona sind um das Fünffache gestiegen: Statistisch gesehen kamen auf 100 Versicherte fast 126 Corona-Fehltage, 99 Tage mehr als im ersten Halbjahr 2021.

Der DAK-Gesundheitsreport zeigt zudem den Anteil der wichtigsten Krankheitsgruppen am gesamten Krankenstand: Die meisten Fehltage des ersten Halbjahres 2022 gingen auf das Konto von Atemwegserkrankungen. An zweiter Stelle des Rankings folgten Muskel-Skelett-Erkrankungen, wie etwa Rückenleiden und an dritter psychische Erkrankungen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres waren es in dieser Erkrankungsgruppe 116 Fehltage je 100 versicherte Beschäftigte – geringfügig mehr als im Vorjahreszeitraum.

Angesichts der fortgeschrittenen Pandemie, des Ukraine-Kriegs und der Energiekrise sieht die Krankenkasse die Firmen vor großen Herausforderungen. „Damit in dieser Situation gesundes Arbeiten gelingen kann, ist Betriebliches Gesundheitsmanagement wichtiger denn je“, sagt Schulz.

Die DAK-Gesundheit ist eine der größten gesetzlichen Krankenkassen Deutschlands. Sie hat rund 130 000 Versicherte in Thüringen, davon rund 3389 im Ilm-Kreis.

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