Die Krisen der vergangenen Jahre und die wachsende Arbeitsbelastung durch den immer gravierender werdenden Fachkräftemangel scheinen bei den Menschen Spuren zu hinterlassen. Diese Interpretation zumindest legen die Daten aus dem aktuellen Gesundheitsreport nahe, den die Krankenkasse Barmer am Dienstag in Erfurt vorgestellt hat. Eines der Ergebnisse: Die Zahl der psychischen Erkrankungen hat in den vergangenen fünf Jahren deutlich zugenommen. In Thüringen stärker als im Bundesdurchschnitt. Wobei Barmer-Landeschefin Birgit Dziuk feststellte, dass die Diagnose einer psychischen Erkrankung bei den Betroffenen nicht automatisch auch zu einer Krankschreibung führe. Viele Betroffene könnten sehr gut ihren Alltag bewältigen, wenn sie sich rechtzeitig Hilfe geholt hätten und gut eingestellt seien. Dziuk warnte auch vor der vereinfachten Ableitung, dass Arbeit krank mache. „Das Gegenteil ist in den allermeisten Fällen richtig: Arbeit gibt dem Alltag Struktur, schafft soziale Kontakte und ist für viele Menschen auch sehr erfüllend“, sagte Dziuk.