Gesundheitsamt Verzögerung bei Schuluntersuchungen

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Eine Ärztin im Schulärztlichen Dienst führt mit der fünfjährigen Emily Pietrasch im Beisein deren Eltern die Schuleingangsuntersuchung durch. Foto: picture alliance / Markus Scholz/dpa |

Knapp 300 Kinder werden in Suhl im Sommer eingeschult. Zuvor müssen sie eine Schuleingangsuntersuchung absolvieren – die sich allerdings verzögert.

 
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Die Schuleingangsuntersuchungen gehören in Thüringen zur den Pflichtaufgaben des öffentlichen Gesundheitsdienstes. Jedes Kind, das bis zum 1. August sechs Jahre alt wird, wird in diesem Jahr auf seine Schulreife hin untersucht. Dabei wird festgstellt, ob ein Kind in irgendeinem Bereich besondere Förderung und Unterstützung benötigt. Ziel ist es, jedem Kind die schulischen Bedingungen zu ermöglichen, die es braucht, um erfolgreich lernen zu können.

Bereits in den vergangenen zwei Jahren sorgte die Corona-Pandemie und die hohe Arbeitsbelastung des Gesundheitsamtes dabei für teils erhebliche Verzögerungen. Ein kleiner Teil der Kinder musste sogar ohne die Untersuchung eingeschult werden. Das könnte in diesem Jahr erneut der Fall sein, erklärt Stadtsprecherin Ingrid Pabst auf Anfrage unserer Zeitung. Zwar hätten die Untersuchungen durch den Kinder- und Jugendärztlichen Dienst bereits Anfang März begonnen, doch sei es angesichts der wieder aufwachsenden Corona-Infektionszahlen und der massiven Computerprobleme nach dem Hackerangriff auch im Gesundheitsamt fraglich, ob alle Untersuchungen bis zum Schuljahresbeginn am 29. August abgeschlossen sind. „Da können wir aktuell keine Prognose abgeben“, lässt Pabst wissen.

Oberste Priorität haben zunächst die Untersuchungen von Kindern mit Förderbedarf und Kindern, die etwa auf Antrag der Eltern bei den Schulleitungen zurückgestellt werden sollen. Diese Untersuchungen sollen laut Empfehlung des Landes bis Ende März abgeschlossen sein, die Untersuchungen aller weiteren Kinder bis Ende Juli. „Die Eltern erhalten etwa drei Wochen vor der Untersuchung eine Einladung“, so Pabst.

Ob ein Kind letztlich zurückgestellt wird, entscheidet die Schulleitung unter Berücksichtigung des Ergebnisses der Schuleingangsuntersuchung.

Im vergangenen Schuljahr waren in Suhl insgesamt 15 untersuchte Kinder zurückgestellt worden. vat

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