Genspuren-Nachweis Zellaer Wolfshunde reißen Schafe

Ein Wolf sonnt sich (illustratives Foto). Die „Zellaer Wölfin“ hatte sich im Frühjahr mit einem Haushund gepaart und fünf Wolfshunde (Hybriden) zur Welt gebracht. Foto: Stefan Sachs

Welpen der Rhöner Wölfin wurden in Unterfranken gesichtet. Weil es sich bei ihnen um Hybriden handelt, verlangt das Gesetz den Abschuss.

 
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Bei der Untersuchung dreier toter Schafe im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld haben die Behörden an den Kadavern Genspuren der standorttreuen sogenannten Zellaer Wölfin und ihrer Jungen festgestellt. Den Erkenntnissen nach handele es sich bei den Welpen um Wolfshunde, weil sich die Wölfin aus der Thüringer Vorderrhön im Frühjahr 2022 mit einem Haushund aus Thüringen verpaart hatte, teilte das bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) in Augsburg am Donnerstag mit. Im August waren die fünf Jungen in der Vorderrhön in die Fotofalle eines Jagdpächters getappt. Der Wolfshund-Nachwuchs – sogenannte Hybriden – muss laut Bundesnaturschutzgesetz geschossen werden.

Durch die Vermischung von Hund und Wolf komme es zu genetischen Veränderungen, sagte ein LfU-Sprecher. Das könne zu einer Verschlechterung des Genpools führen. Das LfU werde nun Schritte für die Entnahme einleiten. Durchführen dürften diese ausschließlich vom LfU beauftragte Menschen. In Thüringen waren die Kinder der Zellaer Wölfin bereits im Sommer zum Abschuss freigegeben worden. Die Wölfin mit dem amtlichen Namen GW1422f hatte während ihrer Trächtigkeit im Sommer immer wieder Tiere gerissen.

Wo genau in Rhön-Grabfeld sich die Schafsrisse Mitte November stattfanden, halten die Behörden geheim. Die Ereignisse „ereigneten sich im mittleren Bereich des Landkreises“, hieß es nur.

Bei einer ebenfalls im Landkreis Rhön-Grabfeld gerissenen Ziege seien ein Wolf und ein Wolfshund als Angreifer ausgeschlossen worden, hieß es vom LfU. Das Tier sei einer DNA-Analyse zufolge eindeutig von einem Hund getötet worden.

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