Von der Möglichkeit, Fragen zu stellen, haben die Teilnehmer laut der Sprecherin regen Gebrauch gemacht. Schnell sei es zu einer offenen Diskussion gekommen. Dabei habe sich der Wunsch herauskristallisiert, viel Grün zu schaffen und den Besuchern mit Bäumen und Sträuchern ausreichend Orte der Stille und Trauer einzurichten.
„Auf Grund der bis zu 50 Prozent gestiegenen Baupreise konnte leider noch nicht alles umgesetzt werden“, sagte Steffen Möbius. Dies betreffe zum Beispiel die Gestaltung des hinteren Eingangsbereiches, der laut Planung barrierefrei gestaltet werden soll. Leider habe der Fördermittelgeber keine weiteren finanziellen Mittel bereit gestellt, sodass hier aus finanziellen Gründen eine Umsetzung vorerst nicht möglich sei.
Unterhaltungskosten im Blick
Das Thema Finanzierung stand auch insgesamt im Fokus. Im Rahmen der Projektvorstellung wurden auch die Kosten für Pflege und Unterhalt angesprochen. Nicht zuletzt, so betonte auch Steffen Möbius, gehe es bei so einem Projekt darum, die Anlage auch langfristig kostengünstig zu betreiben. Dies sei ein wichtiger Punkt bei der Projektplanung gewesen. Eine höhere Anzahl von Wegen ziehe beispielsweise einen erhöhten Pflegeaufwand und damit höhere Kosten nach sich. Die schlagen sich schlussendlich in höheren Friedhofsgebühren nieder. Nach dem Rundgang voller wissenswerter Informationen hätten die Gäste dem Planer letztlich viel Anerkennung gezollt.
Grabpflege auf Urnenfeld erleichtert
Und auch Möbius selbst hatte Grund zur Freude, fand doch der Steinbach-Hallenberger Friedhof Eingang in die Sammlung der Projekte, die zum Tag der Architektur gewürdigt wurden. Der Architekturtag fand in diesem Jahr am 24. Juni unter dem Motto „Architektur verwandelt“ statt. Auf der Internetseite der Thüringer Architektenkammer werden beispielsweise die Vorteile für die Angehörigen hervorgehoben, die sich nun durch die pflegeleichte Gestaltung der Flächen ergeben.
Beispielsweise könne die Stadtverwaltung im neu angelegten Gräberfeld nun ohne zusätzlichen Aufwand die Rasenmahd auf Grabstätten als Service anbieten, heißt es dort. Angehörige könnten sich dadurch sogar die Grabpflege sparen und dennoch Grabmale errichten. „Erst durch die Errichtung von Grabmalen können die Friedhöfe ihren kulturellen Wert entfalten und Erinnerungen an das Leben bewahren“, schreiben die Architekten. Sträucher und Bäume gliedern den Friedhof räumlich und mit den gewählten Vogel- und Bienennährgehölzen erhöhe sich zudem der ökologische Wert der Anlage.
www.architekten-thueringen.de/tda