Freies Wort hilft „Unser Leben stand Kopf“

Katarina und Toni Straube mit Anton und seinem kleinen Bruder Valentin im heimischen Kinderzimmer. Foto:  

Anton aus Suhl ist zwei Jahre alt. Zwei Jahre, in denen er tapfer gegen eine schwere Krankheit ankämpft, über deren Ursache die Ärzte bis heute rätseln. Doch Anton und seine Eltern geben nicht auf. Und sie hoffen auf Hilfe – auch von den Lesern dieser Zeitung.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Als Anton am 21. April 2020 das Licht der Welt erblickte, sah es so aus, als wäre er kerngesund. Auch die Schwangerschaft von Mama Katarina verlief völlig normal. Sie und Papa Toni Straube waren überglücklich. Die kleine Familie war komplett. Doch schon die ersten Tage nach der Geburt sollten für den kleinen Jungen und seine Eltern, für die ganze Familie, anders ablaufen, als geplant. An seinem zweiten Lebenstag, als Anton endlich bei seiner Mama sein konnte, fing sein Händchen an zu zucken. „Der Albtraum begann“, erinnert sich der Papa. „Die Schwestern und Ärzte nahmen ihn sofort mit, machten Untersuchungen und gaben Medikamente. Doch er wurde immer schwächer.“ Die Ärzte waren ratlos. Anton wurde per Hubschrauber in die Uniklinik Jena verlegt.

Dort folgten weitere Untersuchungen, neue Medikamente. Ohne großen Erfolg. Dem Baby ging es schlechter. In der Hoffnung, dort Hilfe zu finden, fuhren Katarina und Toni Straube mit ihrem Liebling zu weiteren Spezialisten in die Charité nach Berlin. Seine ersten Lebensmonate verbrachte Anton nur in Krankenhäusern und – wenn es besonders kritisch um ihn stand – auf Intensivstationen. „Das war eine schwere Zeit. Wir haben sehr oft um sein Leben gebangt“, sagt Mama Katarina.

Pflege rund um die Uhr

Eine genaue Diagnose konnten die Ärzte nicht stellen. Bis heute kann niemand der Familie genau sagen, was Anton fehlt, woher seine schweren Krankheitssymptome rühren und auch nicht, wohin seine Reise gehen wird. Seine Eltern versuchen, ihm mit Unterstützung seines ganzen Umfeldes und des intensivmedizinischen Pflegedienstes im neuen Zuhause auf dem Lautenberg das Leben so angenehm wie möglich zu machen und ihm ein glückliches Leben zu ermöglichen. Das ist nicht immer leicht. „Unser Leben stand plötzlich Kopf. Wir wurden mit Aufgaben konfrontiert, die alles veränderten“, erzählt Toni Straube.

2020, unmittelbar nach der Geburt, hatte die Familie mit dem Bau des inzwischen behindertengerechten Hauses in Suhl begonnen. Im Juni 2021 war Einzug. Vor zehn Wochen kam mit Valentin ein Brüderchen für Anton dazu. „Er profitiert sehr davon, nimmt das Baby wahr und freut sich“, sagen seine Eltern. Bis heute wird Anton rund um die Uhr mit einem Monitor überwacht, über eine Sonde ernährt. Einen Teil des Tages und die ganze Nacht kümmern sich zwei Pflegekräfte um ihn und entlasten die Eltern, beide ausgebildete Erzieher, stundenweise. Das neu gebaute Haus bietet immerhin die Möglichkeit zum behindertengerechten Wohnen und genügend Platz für den Pflegedienst. Doch all das kostete Geld, viel Geld. Geld, dass der Familie nun fehlt, um mit Anton auch aktiv am Leben teilnehmen zu können. „Dafür bräuchten wir einen Kleinbus, in dem wir Antons ständig benötigte medizinische Hilfsmittel wie Sauerstoff, Absauggerät, Ambubeutel, Therapiestuhl und Buggy mitführen können“, sagt Toni Straube. Mit einem solchen Auto ließen sich auch die vielen Arztbesuche und regelmäßigen Termine bei Physiotherapeuten und Logopäden einfacher bewerkstelligen. Weil Anton wegen seiner muskulären Schwäche nicht ohne angepasste Sitzmöglichkeiten wie Rollstuhl oder Therapiestuhl aufrecht Sitzen kann, ist ein spezieller Umbau nötig. „Dafür eignet sich nur eine geringe Auswahl an Fahrzeugtypen mit entsprechendem Schienensystems“, sagt der Papa, der als Erzieher in der interdisziplinären Frühförderung in Suhl arbeitet und somit auch viele fachliche Kenntnisse im Umgang mit seinem schwerkranken Sohn hat. Das Geld für ein solches Fahrzeug und dessen Umbau überschreitet die finanziellen Möglichkeiten der Familie, die ihre gesamten Ersparnisse in das Haus gesteckt hat. Ein deshalb von Familie und Freunden zunächst im Internet ins Leben gerufener Spendenaufruf unter dem Motto „#einbusfüranton“ soll diese Anschaffung ermöglichen, um der vom Schicksal gebeutelten Familie wenigstens die finanziellen Sorgen zu nehmen.

Spendenaktion „Ein Bus für Anton“

Der Hilfsverein unserer Zeitung „Freies Wort hilft“ möchte die Familie unterstützen und die Anschaffung des Kleinbusses mit finanzieren. Dafür wird um Spenden gebeten. Wer die Familie unterstützen möchte, kann unter dem Stichwort „Ein Bus für Anton“ einen Betrag auf das Vereinskonto überweisen, über den auf Wunsch auch eine Spendenquittung ausgestellt werden kann.

Autor

Bilder