Alle drei Monate muss er nun zu Nachuntersuchungen nach Erfurt. Alles scheint wieder gut, wenn auch nicht perfekt zu sein. Dann, im Oktober vergangenen Jahres, besucht Ben einen Schwimmkurs. „Wir mussten ihn abbrechen. Ben konnte nicht mehr“, berichtet Oma Manuela davon, dass mit dem Jungen zu diesem Zeitpunkt irgendetwas nicht in Ordnung war. Wieder fängt er an zu humpeln. Anfang Dezember schneit es. Ben fährt mit seinem großen Bruder Schlitten. Und fällt. Sein Bein tut weh. Kurz zuvor, Mitte November, war er mit seiner Mama Jasmin zur Kontrolluntersuchung. Auffälligkeiten gab es zu diesem Zeitpunkt keine. Nach dem Sturz ist die Mutter in stetigem Kontakt mit der Kinderonkologischen Ambulanz Erfurt.
Verzweifelt sucht sie den Kinderarzt auf, der Ben damals, vor fünf Jahren schon einmal sofort ins Krankenhaus überwiesen hat. Der lässt das Blut des Jungen untersuchen. Die Entzündungswerte sind hoch. Deshalb leitet der Mediziner die Laborwerte sofort nach Erfurt ins Helios Klinikum weiter.
Inzwischen geht es Ben immer schlechter. „Über Weihnachten ist er nur noch getragen worden. Es fiel ihm sogar schwer, sein Geschenk auszupacken“, sagt Manuela Reich. Drei Tage später hat der Junge seinen sechsten Geburtstag. Mitte Januar fährt sein Papa Steve mit ihm nach Erfurt zum MRT. Dann der Schock: Die behandelnde Ärztin kommt zu ihm und bittet um ein Gespräch. „Sie hat gesagt, dass sie erst ein paar Bilder gesehen hat. Es sei wahrscheinlich wieder Krebs“, berichtet Oma Manuela. „Mein Sohn ist regelrecht zusammengesackt. Er wollte so schnell wie möglich mit Ben aus dem Krankenhaus raus.“
Nun also muss Ben noch einmal ein Martyrium durchleben – mit Chemo, Stammzellenbehandlung und Isolation. Das Schlimme daran: Die Ärzte können keine Prognose geben.
Aufgeben gibt es nicht. Die Eltern sind so oft und so lange bei ihm, wie es nur geht. Tage- und wochenweise verbringen sie am Krankenbett ihres Sohnes. Dabei warten daheim die beiden anderen Söhne. Und ein altes Haus, das sich die Familie gekauft hat. Den Innenausbau hat Vater Steve bereits bewältigt. Doch für den Außenbereich fehlt ihm momentan die Kraft. Aber auch das Geld. Denn Mutter Jasmin konnte wegen der Krankheit von Ben ihre Ausbildung zur Erzieherin im Berufspraktikum nicht abschließen und arbeitet nun in der Ambulanten Betreuungs- und Hauswirtschaftshilfe. Dieser Arbeit kann sie momentan nicht nachgehen, weil sie bei ihrem Sohn bleiben muss.
Dringend müsste aber der Zugang zum Haus hergerichtet werden, der momentan eher einer Baustelle gleicht. Dann könnte Ben, genau wie seine Brüder, später einmal sicheren Fußes ins Haus gelangen. Doch ohne Hilfe ist dieses Projekt vorerst ganz sicher nicht zu stemmen.
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Rhön-Rennsteig-Sparkasse
Verwendungszweck: Ben aus Albrechts