Die geretteten Lebensmittel finden in Ilmenau hauptsächlich ihre Abnehmer über den „Fairteiler“, einer Hütte an der Langewiesener Straße 21, die rund um die Uhr geöffnet ist. Jeder kann hier jederzeit Lebensmittel vorbeibringen, wenn beispielsweise bei der Geburtstagsfeier Reste übrig bleiben oder der Kühlschrank vor dem Urlaub noch zu voll ist. Nick Faulwetter sagt, dass sich die Foodsharing-Gruppe generell darum kümmert, dass die Hütte sauber und ordentlich gehalten wird. Das sei allein durch die wenigen Mitglieder nicht zu schaffen. Faulwetter: „Auch wenn wir das natürlich nicht 24 Stunden am Tag schaffen, kommt es auch vor, dass Nutzer der Hütte freiwillig für Ordnung sorgen und dass uns von Foodsharing das ganz besonders freut.“
Auch wenn andere Ortsgruppen es anders halten mögen, so können in den Fairteiler auch Lebensmittel gebracht werden, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Oft sind Lebensmittel auch danach noch genießbar. „Vorsicht ist lediglich beim Verbrauchsdatum geboten, dass üblicherweise auf Produkten mit rohem Fleisch oder rohen Eiern zu finden ist“, sagt er.
„Insgesamt wird das Angebot des Foodsharing-Häuschens in Ilmenau schon gut angenommen und ich bin selber manchmal überrascht, wie viele Leute schon davon wissen und es nutzen. Auch wenn ich nur kurze Zeit am Häuschen verbringe, um aufzuräumen oder abgeholte Lebensmittel abzugeben, treffe ich immer wieder Menschen, die vorbeischauen und dankbar für das Angebot sind. Dabei ist es natürlich auch unser Ziel, dass die Lebensmittel möglichst vollständig Abnehmer finden. Auch wenn es manchmal schade ist, wenn man ein leeres Häuschen vorfindet, bedeutet das auf der anderen Seite, dass keine Lebensmittel, die jemand hineinlegt, entsorgt werden müssen“, so Nick Faulwetter.
Dabei stehe man in Ilmenau im Vergleich zu anderen Ortsgruppen noch am Anfang. Bei Gruppen in der Nähe von Lebensmittel produzierenden Betrieben fielen ganz andere Größenordnungen von zu rettenden Lebensmitteln an. Aber auch in Ilmenau könnten mit mehr aktiven Foodsavern mehr Kooperationen mit Betrieben eingegangen werden. „Um das Angebot des Foodsharing-Häuschens auch auf die Ortsteile auszuweiten bräuchten wir Freiwillige vor Ort, die dabei helfen wollen“, so Nick Faulwetter.