Flüchtlinge Widerstand gegen geplante Unterkunft

In Schleusingen demonstrieren circa 670 Menschen am Mittwochabend dagegen, das ehemalige Krankenhaus als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen. Eine Person zeigt dabei mehrfach den Hitlergruß. 70 Menschen nehmen indes in der Stadt an einer Kundgebung teil, die zu Solidarität statt Hass, Hetze und Angstmacherei zum Thema Flüchtlinge aufruft.

 
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Circa 670 Menschen sind am Mittwochabend dem Aufruf von „Freie Initiative Schleusingen“, einem Zusammenschluss von Einheimischen, gefolgt und haben ab 19 Uhr auf dem Marktplatz der Kernstadt und nach einem Demonstrationszug Richtung Eisfelder Straße dort vor dem ehemaligen Krankenhaus unter dem Motto „Bist Du für den Stop des Asylantenheimes im Herzen von Schleusingen?“ demonstriert. Eine Person wurde auf Grund des wiederholten Zeigens des Hitlergrußes für die Dauer der Versammlung von der Polizei in Gewahrsam genommen.

Mehrere Redner sprachen sich lautstark und mit Unterstützung von Pfeifen und Trommeln gegen eine Flüchtlingsunterkunft an diesem Standort aus, wie sie der Landkreis für 80 bis 100 Personen plant. Sie kritisierten außerdem die Bundesregierung für ihre Flüchtlingspolitik und betrieben Presseschelte. Gemeinsam riefen die Demonstrationsteilnehmer unter anderem mehrfach „Kein Asylantenheim darf auf dem Schulweg sein“. Die Redner äußerten immer wieder Bedenken für die Sicherheit der Kinder.

Gleichzeitig demonstrierten circa 70 Menschen auf Initiative des Bündnisses für Demokratie und Weltoffenheit Kloster Veßra in einer Gegenveranstaltung mit Bezug auf vorangegangene Kundgebungen zum Flüchtlingsthema in Schleusingen am Kreisverkehr unterhalb der Bertholdsburg für Solidarität statt Hass, Hetze und Angstmacherei.

Im Rahmen der Versammlung gegen das geplante Flüchtlingsheim registrierte die Polizei mehrere Straftaten und Ordnungswidrigkeiten: jeweils einen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, das Thüringer Pressegesetz, das Betäubungsmittelgesetz und einen Verstoß gegen §86a Strafgesetzbuch, Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen. Zudem stellten die Beamten bei vier Personen die Identitäten fest.

Die Versammlung des Bündnisses wurde gegen 19.50 Uhr offiziell beendet. Der Aufzug und die Schlusskundgebung gegen das geplante Flüchtlingsheim vor dem ehemaligen Krankenhaus endete gegen 20.30 Uhr, teilte die Polizei mit. Im Rahmen des polizeilichen Sicherungseinsatzes sein ausschließlich Thüringer Beamte eingesetzt worden, die durch die polizeitaktischen Maßnahmen einen störungsfreien Versammlungsverlauf gewährleisten konnten.

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