Firmenlauf Südthüringens Wirtschaft läuft heiß

Die dreizehnte Auflage des Firmenlaufs Thüringens Süden wurde zur Hitzeschlacht. Der Stimmung unter den 4500 Startern in der Rennsteig-Arena in Oberhof schadet das nicht.

 
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Sonnencreme und Sonnenschirm statt Regenschirm und Winterjacke – Thüringens Süden bewies bei der 13. Auflage des Firmenlaufs am Mittwochabend in der Rennsteig-Arena in Oberhof, dass der Thüringer Wald mehr zu bieten hat als winterliches Schmuddelwetter. So gesehen war der Firmenlauf beste Standortwerbung. Genau das wollen die Initiatoren, das Forum Thüringer Wald und die beiden Wirtschaftskammer der Region, IHK und Handwerkskammer ja mit dem Event betreiben. Die Wirtschaft der Region soll zusammenkommen und eine tolle Zeit miteinander verbringen.

Und die Wirtschaft kam. Menschenmassen strömten den ganzen Nachmittag über in die Arena. Fast wie bei einem Biathlon-Weltcup. Nur, dass die Arena nicht zur Gefriertruhe, sondern zum Hitzekessel wurde. 4500 Starter nahmen die Laufstrecke auf den original Weltcup-Strecken in Angriff. Die Schnellsten brauchten für die knapp fünf Kilometer nicht einmal 15 Minuten.

Doch um sportliche Höchstleistungen geht es beim Firmenlauf gar nicht. Zumindest nicht für die meisten Starter. Viele Firmen nutzen den Lauf inzwischen als fest im Terminkalender eingeplantes Team-Event für die Belegschaft. Mitarbeiter und Familien können einmal außerhalb des Unternehmens zusammenkommen, das Wetter genießen und etwas Besonderes erleben.

Mittlerweile zieht der Firmenlauf auch längst nicht mehr nur Unternehmen aus Südthüringen an. Auch aus dem Wartburgkreis, der eigentlich zum IHK-Kammerbezirk Erfurt gehört, sind Unternehmen am Start. Anne Becher in ihrem Hasenkostüm ist sogar den weiten Weg aus Bad Klosterlausnitz in Ostthüringen an den Rennsteig gekommen. Der Hase heißt Bommel und ist das Maskottchen der Celenus Algos Fachklinik. „Bei uns in der Nähe gibt es keinen Firmenlauf, deshalb kommen wir nach Oberhof“, erzählt Anne Becher. 2019 war das Team schon einmal am Rennsteig am Start.

Manche Teams, so wie das Klinikum aus Ostthüringen, nehmen nur mit einem oder zwei Dutzend Läuferinnen und Läufern teil. Andere Unternehmen, wie die Rennsteig-Werkzeuge aus Viernau im Landkreis Schmalkalden-Meiningern, chartern inzwischen Busse, um alle Mitarbeiter, die mitlaufen wollen, nach Oberhof zu bekommen. Im vergangenen Jahr war Rennsteig das Unternehmen mit den meisten Startern. 122 schickte der Werkzeugbauer damals ins Rennen. Ob es mit der Titelverteidigung klappt? Geschäftsführer und Team-Kapitän Sascha Zmiskol schaut ein bisschen skeptisch in die Oberhofer Abendsonne.

Mehr als 100 Rennsteig-Mitarbeiter laufen auch in diesem Jahr mit. „Das ist schon ein Ansporn für uns“, sagt Zmiskol mit einem Lächeln. Der Spaß steht im Vordergrund beim Firmenlauf. Auch wenn sich die Südthüringer Wirtschaft bei der diesjährigen Auflage wahrlich heiß gelaufen hat.

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