Was wäre wohl aus Paul und Paula geworden? Wenn, tja wenn. . . So schön diese Geschichte ist, so traurig ist sie auch. Aber anders werden Filme eben nicht zu Legenden. Letztendlich ist es doch das Schicksal, das berührt. Das Leben, in dem eben nicht alles glatt läuft. Da steht er nun, der Held von damals, mitten auf der Hildburghäuser Stadttheaterbühne und weiß auch nicht so recht, ob das gut gegangen wäre mit den beiden. Dabei erzählt der Film doch eigentlich alles: Als Winfried Glatzeder mit der Axt in der Hand Paulas (Angelica Domröse) Wohnungstür zertrümmert, da weiß man: Das hätte klappen können mit den beiden. Von diesem Gefühl, das die frühen Puhdys-Titel "Wenn ein Mensch lebt" oder "Geh zu ihr" so grandios weitertrugen, zehrt eine ganze junge DDR-Generation und der Schauspieler Winfried Glatzeder im Grunde bis heute.

Den Film gab's als Zugabe - am Freitagabend beim "Provinzschrei"-Abend in Hildburghausen. Mit dem ausschweifen in die Provinz, wo es dankbar aufgenommen wird, erobert sich das Suhler Kulturfestival neues Publikum. Davor las Glatzeder aus seinen Autobiografie "Paul und ich". Allein der Titel ist mehr als ein dezenter Hinweis darauf, dass dieser Film, Anfang der siebziger Jahre von Heiner Carow gedreht, für Winfried Glatzeder mehr ist als nur ein Film. Der Paul, das war wohl die Rolle seines Lebens. Sie machte ihn zum Helden und ließ so manchen, der hierzulande groß geworden ist und seine Heimat lieben gelernt hatte vergessen, dass auch ein Glatzeder der DDR einst den Rücken kehrte. Doch die biografischen Notizen erzählen nicht nur von diesem Film. Glatzeder lässt sie auf der Bühne ganz aus. Ihm liegt daran, davon zu erzählen, wo er herkommt: Gezeugt "zwischen zwei Schlachten", beim Fronturlaub 1944 zwischen Danzig und Lemberg. Der Vater später in russischer Gefangenschaft verreckt. Die Mutter verrückt geworden. Am 26. April 1945 wurde Winfried Glatzeder im Ostseebad Zoppot geboren, dann lag er auf einem Leiterwagen - die Großeltern mussten wie so viele andere auch aus ihrer Heimat flüchten. Sie zogen mit dem kleinen Winfried nach Berlin.