Bach spielen - anspruchsvoll. Bach hören - bezaubernd. Bach tanzen - anstrengend. Bach sehen - berauschend! Zumindest so, wie das Eisenacher Ballettensemble das Präludium c-moll aus dem Wohltemperierten Klavier in Körpersprache übersetzt. Diese kleine Szene ist eine der mitreißendsten aus der Choreografie "Broken Dreams" von Ballettchef Andris Plucis.

Ihre Bilder hängen auch nach dem Premierenabend im Eisenacher Landestheater im Kopf des Zuschauers. Nicht nur, weil Plucis mit seinen Tänzerinnen und Tänzer Musik sichtbar macht. Er schafft einen ebenso abendfüllenden wie vielseitigen Assoziationsraum, in dem die getanzten Szenen gleichsam eine ganze Welt ausmalen. Jene Welt nämlich, die sich auf der Bühne öffnet und die von der blass angedeuteten Kulisse einer möglicherweise verlassenen Tankstelle - irgendwo in einer imaginären Prärie - und grünen Sitzbänken minimalistisch eingerahmt wird.