Dass vor drei Jahren, an der Deutschen Oper in Berlin, die "Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna" zum kultverdächtigen Erfolg wurden, lag gewiss nicht nur an Christoph Schlingensief, der dieses Werk von Walter Braunfels so bildmächtig auf die Bühne brachte und dabei Reflektionen über seine tödliche Krankheit einflocht. Es lag natürlich auch und vor allem an der Musik dieses Komponisten, der einst so erfolgreich war wie Richard Strauss. Der dann von den Nazis als "Halbjude" aus allen Ämtern gejagt und mit einem Aufführungsverbot belegt wurde. Nach dem Krieg verhalf ihm Konrad Adenauer persönlich zur Rehabilitierung. Er betraute ihn mit dem Aufbau der Kölner Musikschule.