Das "kleine" runde Jubiläum ist in der Bach-Stadt Arnstadt in diesem Jahr eine geradezu intime Angelegenheit: Zu nächtlicher Stunde werden sich am Samstagabend Kantor Jörg Reddin und der einheimische Bachchor gemeinsam mit Einwohnern und Gästen gegen 21.45 Uhr am Bachdenkmal auf dem Marktplatz versammeln. Die Ehrung nach der großen Johannes-Passion (19.30 Uhr in der Bachkirche) ist eine besondere Geste der Stadt an ihren berühmten Bürger auf Zeit: Nur wenige Jahre seines Lebens verbrachte Johann Sebastian Bach 1703-1707 in Arnstadt - doch seine Spuren finden sich noch heute. Die Stadt nutzt mit einem neuntägigen Festival dieses kulturelle Geschenk ihrer Geschichte seit elf Jahren recht erfolgreich für touristische Zwecke - und auch zur Selbstvergewisserung. Dass die Musik dabei im Mittelpunkt steht, versteht sich von selbst: Zum Auftakt des Arnstädter Festivals ist morgen Abend (20. März, 19.30 Uhr) der Tölzer Knabenchor unter Leitung von Ralf Ludewig zu Gast in der Bachkirche. Das Eröffnungskonzert mit verschiedenen Motetten spiegelt nicht nur das Schaffen des musikalischen Übervaters aus Thüringen, sondern der gesamten Bach-Familie.