Eine Liebe scheitert an kulturellen Konventionen - hieße die Regisseurin für dieses leidenschaftliche Operetten-Stöffchen Andrea Moses (die seinerzeit Lehárs "Graf von Luxemburg" in Meiningen inszenierte), dem Publikum würde wohl weniger ein melodienreicher Nachklang der guten alten Zeit serviert, als vielmehr der vierfach menschlichen Tragödie Raum gegeben, wo überkommene Sitten Herzensangelegenheiten zu zerstören pflegen. Wo zwischen Europa und China nicht nur in der späten Franz Joseph'schen Kaiserzeit, sondern trotz aller Globalisierung auch heute noch kulturelle Welten liegen. Und wo der Komponist so ehrlich wie selten sonst in der Welt der Operettenglückseligkeit mit seinen Figuren umspringt.