Kiel hat dieser Tage als dritte Stadt in Deutschland und als erste Landeshauptstadt den "Klimanotstand" verkündet und strebt an, noch vor 2050 klimaneutral zu werden. Die Stadt an der Förde befindet sich da in bester Gesellschaft: Ähnliches haben Vancouver, Oakland, Los Angeles, Basel oder London beschlossen. Was wäre, würden Bürgermeister die Welt regieren? Diese Frage hat der 2017 verstorbene US-Politikwissenschaftler Benjamin Barber aufgeworfen und die Gründung eines Weltparlaments der Bürgermeister initiiert. Seine Forderung: "Lasst die Städte vollbringen, was die Staaten nicht vermögen." Nicht selten geschieht das bereits. In den USA haben sich mehr als 300 Kommunen zu den "Städten der Zuflucht" zusammengeschlossen. Sie weigern sich, die Abschiebepolitik der US-Regierung mitzutragen. Jenseits alter Ländergrenzen schmieden Städte oder Regionen transnationale Aktionsbündnisse. Gut so.