Burgherr sein - welch schönes Gefühl, wenn die Abendsonne durch die Fenster scheint, die alten Deckenbalken in warmes Licht taucht, wenn Fenster, Türen, Steine, Möbel auf Schritt und Tritt Geschichte atmen. Momente, in denen Gundula und Johann Friedrich von Eichborn, die Hausherren der Kühndorfer Johanniterburg, wohl ganz privat als glücklich empfinden. Wer durch die großen Räume der verwinkelten Burganlage streift kann das gut nachempfinden. Es ist wie in einem Märchen. Und doch ist der Job eines Burgherren oft weniger märchenhaft. Er habe, sagt Johann Friedrich von Eichborn am Freitagabend im oberen Saal des alten Back- und Sommerhauses, die Restaurierung der Burg nun zu einem "vorläufigen Abschluss" gebracht. "Einmal rum" sei er dabei in allen Räumen gekommen. Was er nicht sagt, was ihm aber anzumerken ist: Das knappe Vierteljahrhundert hat ihm nicht nur Freude, sondern auch Mühe bereitet.