Diese Geschichte ist atemberaubend. Jedenfalls für Menschen, die sich für eben jene interessieren. Nicht nur, weil sich in diesem äußerlich eher unscheinbaren Steingebäude, dessen Inneres beim Betreten einen bedrohlich baufälligen Eindruck macht, neben Terrazzo-Fußbodenplatten aus DDR-Produktion die beeindruckenden Reste hochmittelalterlicher Wandmalerei schlummern. Das schummrige Licht, das durch die halb vernagelten Fenster fällt, vermag sie nicht zu erhellen. Wohl aber das der LED-Scheinwerfer. Doris Fischer, die Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und sozusagen Hausherrin der Gebäude im Hennebergischen Museum Kloster Veßra, hat sie aufstellen lassen. Denn sie möchte erklären, dass ihre Stiftung nach jahrzehntelanger Vorarbeit dieses seit Jahr und Tag öffentlich nicht zugängliche Klausurgebäude der ehemaligen Prämonstratenser-Abtei wachküssen will: Das älteste und wertvollste Gebäude des Museums.