Welch ein Intrigant, welch ein Genie. Jago schmeichelt und droht, sät Zweifel und nährt Argwohn, säuselt und giftet und beschwört seine Dämonen. So lange, bis er seinen Erzfeind, den Feldherrn Otello, seelisch und physisch vernichtet hat. Wie so oft auf der Bühne ist der Böse der Beste, auch in der Oper Erfurt, in der "Otello"-Inszenierung des Intendanten Guy Montavon. Die Premiere von Verdis Oper war ein Triumph für Juri Batukov, der einen fabelhaft finsteren Jago gibt: äußerlich treuer Soldat und liebender Freund, in Wahrheit gottlos, zynisch, hemmungslos rachsüchtig.