Kein Interesse an der Macht habe der gute Mann. Aber er könne auch nicht verknusen, wenn andere sie haben. Und so sitzt er zwölf Jahre lang auf einer Insel rum und sinnt auf Rache. Was ist das für ein Kerl, dieser Prospero? Und vor allem: Wie spielt man ihn? "Tja", sagt Michael Kind. Motiviert zu dieser Figur habe ihn Andreas Morell, der Regisseur. Und beim Studieren und Probieren sei ihm schon auch mal der Gedanken gekommen: "Warum, Michael, tust Du Dir das an?" Soll heißen: Mal eben so dahin gespielt ist dieser Herzog von Mailand sicher nicht. Auch nicht für einen wie ihn, der auf den Theaterbühnen und vor allem im Fernsehen Spuren hinterlassen hat. Vielleicht ist es ja die alte Liebe zum Theater, die Michael Kind ausgerechnet in Meiningen wieder gepackt hat: "Im Film musst du deine Figur am ersten Drehtag haben, am Theater kann man sich ran pirschen."