Taschen einschließen, Audio-Guide schnappen, Lautstärke einstellen - und dann: Eintauschen in die atemberaubende Bilderwelt der Renaissance, den Erklärungen der Ausstellungsführer lauschen, schauen, betrachten, wirken lassen, entdecken, genießen, erfahren. Immer wieder ist da die gleiche Prozedur zu beobachten. Und immer wieder gibt es da aufs Neue eine Verführung. Tausende kunst- und kulturaffine Menschen - darunter zahlreiche Leserinnen und Leser unserer Zeitungen - erlebten in den vergangenen Wochen und Monaten den gewaltigen Kosmos der Malerfamilie Cranach, in dem die Kunst der Renaissance, Reformation und Politik im 16. Jahrhundert ineinander fließen. Erst am vergangenen Wochenende folgten 49 Leser unserer Einladung nach Wittenberg und Torgau: Kurz vor Ende des Cranach-Jahres 2015 schauten sie sich bei einer "Entdecker-Tour" die anhaltinische Landesausstellung über Lucas Cranach den Jüngeren in der Wittenberger Marienkirche und dem Augusteum an. Und ließen anschließend das turbulente Reformationszeitalter in der Ausstellung "Luther und die Fürsten" im Residenzschloss Torgau an sich vorbei ziehen.