Ferien-Baustellen Landkreis macht Schulen fit

Erik Hande
Das Gebäude der Grund- und Regelschule Am Pulverrasen wurde seit 2020 umfassend saniert. Ab kommenden Schuljahr lernen hier wieder Erst- bis Zehntklässler. Foto: MT/Florian Otzen

Von der Generalsanierung bis zur Ausbesserung, von der Digitalisierung bis zur Photovoltaik-Anlage – wo der Landkreis Schmalkalden-Meiningen in den Sommerferien in seine Schulgebäude investiert.

 
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Im Schulalltag würden Dreck und Baulärm nur stören, in den Sommerferien aber haben Handwerker weitgehend freien Raum, um Arbeiten in den Schulhäusern ausführen zu können. „Insgesamt investieren wir in diesem Jahr rund 5,8 Millionen Euro in die Schulen, um baulich beste Voraussetzungen für unsere Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Hinzukommen rund drei Millionen Euro für die digitale Ausstattung“, erklärt Landrätin Peggy Greiser in der jüngsten Kreistagssitzung. Diese Arbeiten umfassen neben der IT-Infrastruktur auch die Ausstattung der Schulen mit neuer Medien-, Informations- und Präsentationstechnik sowie interaktiven Displays, WLAN-Zugängen, Lautsprecher oder Whiteboard-Tafeln über den Digitalpakt. „Als Schulträger wollen wir die Basis dafür setzen, dass unsere Kinder unter bestmöglichen Bedingungen unterrichtet werden. Die Qualität der Bildung hat für uns eine hohe Bedeutung – wir können als Landratsamt zumindest mit sehr guten räumlichen, technischen und sächlichen Voraussetzungen die Basis dafür schaffen, um unsere Kinder bestmöglich auf die digitale Welt von morgen vorzubereiten“, so Greiser.

Insgesamt 29 Schulen sind im Landkreis bereits vollständig digitalisiert, 13 weitere Einrichtungen werden derzeit digital ausgestattet. Bis jetzt hat der Landkreis 4,2 Millionen Euro über den Digitalpakt investiert. „Damit sind wir nicht nur in Thüringen Vorreiter, sondern stehen auch im bundesweiten Vergleich sehr gut da“, meinte Peggy Greiser. Dieses Rückmeldung habe man vom Staatlichen Schulamt Südthüringen und dem Thüringer Bildungsministerium erhalten. „Gerade auch was die Betreuung und den Support der Technik durch unseren Kommunalen IT-Service angeht, sind wir absolute Spitze.“

Einige Projekte sowohl im technischen, als auch im baulichen Bereich dauern über den Zeitraum der Sommerferien an. So wird derzeit die Generalsanierung der Grund- und Regelschule Am Pulverrasen in Meiningen abgeschlossen. Das Gebäude wurde seit September 2020 umfassend saniert. Im Moment laufen noch die Trockenbauarbeiten an den Flurunterdecken oder die Natursteinverlegung im Außenbereich. In den modern eingerichteten Klassenräumen und Fachkabinetten erfolgt teilweise schon die Grundreinigung. In den Sommerferien können die neuen Räumlichkeiten bezogen werden, sodass die Schüler im August in den sanierten und technisch neu ausgestatteten Räumen ins Schuljahr 2023/24 starten können.

Insgesamt werden in die Generalsanierung der beiden Schulen, inklusive eines neuen Außenaufzugs und einer aufwendigen Dachsanierung, rund 5,7 Millionen Euro investiert. Hinzukommen rund 400 000 Euro, die über den Digitalpakt in die digitale Ausstattung fließen.

Weitere elf Schulen erhalten in den Sommerferien eine neue digitale Infrastruktur. Alle diese Maßnahmen werden über den Digitalpakt finanziert. Neben der Verlegung von Datenleitungen sowie dem Aufbau eines schnellen WLAN-Netzes zählt die Ausstattung mit Informations- und Präsentationstechnik, aber auch interaktiven Displays oder Whiteboard-Tafeln sowie eines Klassensatzes Tablets zum Kern der Vorhaben. In Abhängigkeit von der Anzahl der Schüler werden je Schule zwischen 200 000 und 400 000 Euro, insgesamt etwa 1,7 Millionen Euro, investiert. Diese Digitalisierungsprojekte sind bereits angelaufen und sind zum Teil schon weit fortgeschritten. Sie betreffen die Regelschule Schmalkalden, die Regelschule und das Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium in Zella-Mehlis, das Förderzentrum Ludwig Bechstein in Schmalkalden, das Berufsbildungszentrum Meiningen (Schulteil Drachenberg) sowie die bereits genannte Grund- und Regelschule Am Pulverrasen in Meiningen.

Vorhaben im Wert von 1,3 Millionen Euro

Demnächst starten in weiteren Schulen verschiedene Digitalisierungsmaßnahmen. diese sind unter anderem in der Grundschule Behrungen, in der Grund- und in der Regelschule Steinbach-Hallenberg, der Gemeinschaftsschule Trusetal und dem Förderzentrum „Jean Paul“ in Meiningen. Auch das Berufsbildungszentrum Meiningen (Schulteil Gartenstraße). Alleine diese genannten Investitionen summieren sich auf einen Betrag von fast 1,3 Millionen Euro.

Außerdem ertüchtigt der Landkreis als Schulträger zahlreiche Unterrichtsgebäude mit verschiedenen energetischen Projekten. An der Regelschule in Wasungen wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 20 kWp errichtet, deren Inbetriebnahme noch aussteht. Der auf dem Dach produzierte Sonnenstrom kann künftig in einem Batteriespeicher mit einer Leistung von 13 kWh gespeichert werden. Eine weitere PV-Anlage auf dem Dach der Sporthalle in Wasungen verfügt über eine Maximalleistung von 23,5 kWp. Sie steht ebenfalls kurz vor der Inbetriebnahme. Das System wird mit einem Batteriespeicher (15 kWh) kombiniert.

Auch in der Gemeinschaftsschule Grabfeld in Bibra wird künftig ein Teil des verbrauchten Stroms selbst produziert. Diese Anlage ist bereits fertiggestellt (PV-Anlage mit 24 kWp / Batteriespeicher 14 kWh).

Photovoltaik und Fernwärme

Die Regelschule Kaltennordheim erhält einen Anschluss an das Fernwärmenetz. In den Sommerferien beginnen die dafür notwendigen Umbauarbeiten, die Fertigstellung ist bis zum Herbst vorgesehen. Mit Beginn der Heizperiode soll die Fernwärme genutzt werden. Intelligente Heizkörperthermostate zur Einzelraumtemperaturregelung werden hingegen in der Grund- und Regelschule Floh-Seligenthal eingebaut. Die Arbeiten sind vorige Woche gestartet.

An weiteren Schulgebäuden sind im Landkreis bauliche Projekte und Instandsetzungen geplant. In der Gemeinschaftsschule Grabfeld in Bibra legen Handwerker derzeit den Altbau trocken. Die Baustelleneinrichtung ist erfolgt und mit den Tiefbauarbeiten wurde begonnen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 150 000 Euro. In der Regelschule Breitungen wird eine neue Außentür eingebaut. Der Auftrag ist vergeben, die Umsetzung beginnt in Kürze.

In der Mehrzweckhalle Kaltennordheim erfolgt die Instandsetzung der Dachfläche. Zusammen mit dem bereits genannten Fernwärmeanschluss summieren sich beide Aufträge auf einen Wert von 190 000 Euro.

Im Berufsbildungszentrum Zella-Mehlis steht hingegen die Sanierung des Büros der Schulleitung im dritten Obergeschoss auf dem Programm. Auch dieser Auftrag ist bereits vergeben: Hier werden der Fußboden und die Decke inklusive des Einbaus einer LED-Beleuchtung erneuert. Auch die Maler kommen zum Einsatz. Zudem steht die Sanierung der Aula an. In der werden zunächst die Installationen zurückgebaut und die Räumlichkeiten für den Neubau hergerichtet. Die Fußbodenbeläge werden in zwei Klassenräumen im Gymnasium Zella-Mehlis erneuert. Während der Sommerferien kommt außerdem ein neuer PVC-Belag hinein. Gesamtkosten:

In der Grundschule Frankenheim steht eine umfassende Sanierung der Sekretariats- und Schulleitungszimmer an. Hier erfolgt unter anderem ein grundhafter Neuaufbau des Fußbodens mit Guss-Asphalt und PVC-Belag.

Auch an die Erwachsenenbildung hat der Landkreis gedacht. In der Volkshochschule in Meiningen steht die Sanierung der Obergeschossdecke an. Trockenbauer, Elektriker und Maler sind hier bereits voll im Einsatz. Der Abschluss der Arbeiten ist mit dem Ende der Sommerferien geplant. Die Gesamtkosten belaufen sich an dem Objekt auf einen Wert von rund 130 000 Euro.

Im Gymnasium Schmalkalden ist die Erneuerung des MNT-Kabinetts vorgesehen. Der Raum erhält neue Elektro-, Wasser- und Abwasseranschlüsse, der Bodenbelag erhält einen neuen Belag. Zudem werden Wände und Decke putz- und malerseitig saniert. Voraussichtlich Anfang 2024 folgt dann auch eine neue Ausstattung. Diese Gesamtkosten summieren sich auf circa 110 000 Euro.

Weitere Arbeiten erfolgen noch in der Grundschule Steinbach-Hallenberg. Hier erhalten zwei Klassenräume einen neuen Fußbodenbelag. In der benachbarten Regelschule erfolgt der Rückbau des Digestoriums im Chemieraum, zudem wird eine Wandöffnung zum Klassenraum geschlossen.

Das Regionale Förderzentrum in Schmalkalden bekommt in einem Klassenraum schließlich noch eine Schallschutzdecke inklusive LED-Spots.

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