Familienhotel Oberhof Regen setzt Rohbau unter Wasser

Anica Trommer

Der Infinity-Pool ist fast fertig, aber noch leer. Stattdessen steht das Wasser überall im Rohbau. Der verregnete Sommer verhagelt den Arbeitern auf der Oberhofer Familienhotel-Baustelle die Stimmung und den Zeitplan.

 
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Oberhof - Der Dresscode im neuen Oberhofer Familienhotel steht: Derzeit sind Gummistiefel angesagt. Gute fünf Zentimeter hoch steht das Wasser im geplanten Restaurant. Die künftige Turnhalle ist regelrecht abgesoffen und auf dem Dachboden – der künftigen Technik- und Lüftungszentrale – stehen die Pfützen. Überall tröpfelt und plätschert es. „Wie in einer Tropfsteinhöhle“, sagt Bauleiter Axel Messerschmidt. Er bleibt zuversichtlich. „Das ist eigentlich kein Problem. Sobald es mal eine Woche nicht regnet, trocknet hier alles“, sagt er.

Bisher hatten die Handwerker kaum Glück mit dem Wetter in Oberhof. Nach einem rund vierwöchigen schneebedingten Baustopp im Winter ist es nun der verregnete Sommer, der auf Stimmung und Zeitplan drückt. Ärgerlicher sei, dass bei Regen keine Dämmung an der Fassade angebracht werden könne. Auch andere Arbeiten müssten immer wieder geschoben werden, schildert der Bauleiter.

Längst sind etliche Fertigstellungsfristen nicht mehr zu halten. Die Frage, ob denn das Chaletdorf bis zur angedachten Hoteleröffnung im Frühjahr 2022 fertig ist, lässt Axel Messerschmidt offen. Zumindest die Erdarbeiten sind beendet und die Terrassen herstellt. „Jeder hier gibt alles“, betont er.

Weit mehr als 100 Bauarbeiter arbeiten daran, dass die ersten Urlauber im kommenden Jahr in einem der 500 Betten nächtigen können. Insgesamt 1000 Räume sind im Hotel untergebracht. Der Rohbau vom The Grand Green ist bis Ende September fertig. Das Ziel bis zum Winter müsse sein, das Gebäude dicht zu kriegen und die Außenanlagen herzurichten. „Im Winter wird es keinen Baustopp mehr geben, weil es innen weitergeht“, sagt Axel Messerschmidt.

Stück für Stück versuchen Zimmerer, Dachdecker und Fensterbauer im Moment den Rohbau abzudichten. Auch in den mehr als 100 Zimmern wird gewerkelt und die Trockenbauwände eingezogen. Jede Suite hat einen Balkon und ein separates Kinderzimmer. Das Theater könne in den kommenden Woche fertiggestellt werden, sagt Axel Messerschmidt. Nur der Bühnenaufbau und die Sitze fehlen noch.

In zwei Wochen sollen die ersten Rutschen montiert werden. Mehrere Hundert Meter sind sie lang und schlängeln sich an der Stirnseite des Hotel entlang, ehe sie in der kindgerechten Badelandschaft enden. Dort sind Außen- und Innenpool bereits deutlich zu erkennen. Auch Nischen für Sauna- und Wellnessbereich sind eingelassen. Nebenan – getrennt durch große Fenster – schließen sich Café- und Restaurantbereich an. Alles ist offen gestaltet, um an nebelfreien Tagen den bestem Blick in den Thüringer Wald zu haben.

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