Familienhotel Oberhof Eine Krone für ein Sterne-Haus

Anica Trommer

Vier Monate später als geplant ist am Freitag am Oberhofer Familienhotel Richtfest gefeiert worden. Bauherr Ernst Meyer dankte den Handwerkern und seiner Familie. Im April kommenden Jahres werden die ersten Gäste erwartet.

 
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Oberhof - Im hohen Bogen fliegen die beiden Sektgläser vom Baugerüst und zerschellen auf dem Beton. Ernst Mayer, der Investor der Oberhofer Familienhotels, und Zimmerer Sandro Neubauer hatten sie zuvor in einem Zug geleert. Es ist eine Tradition beim Richtfest, die Glück – und möglichst viele zahlende Urlauber– bringen soll. Dutzende Gäste hatten sich am Freitag auf der Baustelle auf dem Schützenberg versammelt, um den Abschluss der Rohbauarbeiten zu feiern.

„Vier Monate zu spät stehen wir hier“, sagte Ernst Mayer. Der Baustart habe unter keinem guten Stern gestanden. Ein, selbst für Oberhofer Verhältnisse, starker Wintereinbruch habe 70 Schlechtwettertage beschert, an denen viele Arbeiten ruhen mussten. Dazu kam die Corona-Pandemie und mit ihr der zweimalige Lockdown, außerdem hatten Bauherr und Planer mit Baustoffknappheit und Preissteigerungen zu kämpfen, blickte Ernst Mayer zurück. Doch nun steht der Rohbau, über dem am Freitag eine stattliche Richtfestkrone baumelte.

Klares Ja zu Oberhof

Am Anfang aller Überlegungen habe für ihn die Frage gestanden: Wollen wir wirklich in der Mitte von Deutschland bauen? Wollen unsere Fünf-Sterne-Urlauber hierher? Ein Besuch vor Ort habe ihn schnell eine Antwort finden lassen. „Deutschland hat am vergangenen Sonntag gewählt. Wir haben bereits vor drei Jahren gewählt und uns für Oberhof entschieden. Ihr Südthüringer seid schon was ganz Besonderes“, sagte der Österreicher.

Mit Skepsis habe der Bürgermeister der Stadt im ersten Gespräch mit ihm reagiert – doch dann schnell gemerkt: „Wir meinen es im Gegensatz zu vielen anderen Interessenten ernst“, erinnerte sich der Bauherr. Mit dem Spatenstich am Rennsteig wurde vor einem Jahr der Grundstein gelegt für das vierte Familienhotel der Mayer-Gruppe. „Wir sind schon jetzt mächtig stolz darauf“, sagte Ernst Mayer. Das Hotel trage zu einem geschlossenen Ortsbild bei.

Er dankte seinen Söhnen, die die Projekte mit Herzblut vorantrieben. „Und ich danke meiner Frau, die es tapfer erträgt, dass ich zumindest gedanklich immer auf der Baustelle bin“, so der Investor. Auch den Planern und vor allem den Handwerkern zollte er Respekt. Es sei ihm wichtig gewesen, möglichst viele Firmen aus der Region und damit Thüringer Kompetenz bei Bau des mehr als 50-Millionen-Euro teuren Hauses einzubinden.

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