Suhl/Erfurt Häftling nach zwei Tagen auf der Flucht gefasst

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Mehr als zwei Tage nach seiner Flucht aus dem Gefängnis in Suhl-Goldlauter ist ein Häftling am Donnerstagabend der Polizei ins Netz gegangen. Nach Auskunft der Beamten wurde der 32 Jahre alte Mann in Erfurt festgenommen.

 
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Der Häftling war am Dienstagmittag bei Arbeiten im Außenbereich der Anstalt geflohen. Dort wurde er nur unregelmäßig beaufsichtigt. Er nutzte die Zeit zwischen zwei Kontrollen der Justizbeamten,  um zu entwischen. Wegen einer gefährlichen Körperverletzung saß der Mann eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten ab.

Die Ermittler hatten nach dem 32-Jährigen intensiv gesucht. Am Dienstag hatten Polizisten bis in den späten Abend hinein Wälder und Kleingartenanlagen im Ortsteil Goldlauter-Heidersbach durchkämmt und im Suhler Stadtgebiet gesucht. Dabei kamen auch Hunde und ein Hubschrauber zum Einsatz. Zudem wurden Kontaktadressen des Gesuchten und zahlreiche Zeugenhinweise überprüft. Dabei stießen die Ermittler auf Hinweise, dass sich der Gesuchte in Erfurt aufhalten könnte.  Diesen Spuren gingen die Ermittler nach – augenscheinlich mit Erfolg. Neben der Suhler Kriminalpolizei war an der Suche nach dem Flüchtigen auch die Zielfahndung des Thüringer Landeskriminalamtes beteiligt.

Ausbruch 2017

Für Aufsehen hatte zuletzt am 17. Oktober 2017 der Ausbruch eines Häftlings aus der JVA Suhl-Goldlauter gesorgt. Damals war einem 35-jährigen Häftling die Flucht gelungen. Bei einem Werkstatttransport hatte er sich in einem Karton versteckt. Einer Kontrolle war das nicht aufgefallen. Der Mann saß wegen des Verdachts auf Drogenhandel in Untersuchungshaft. Nach einer bundesweiten Fahnung konnte er schließlich im März 2018 vom Landeskriminalamt Thüringen an der Grenze zu Rumänien verhaftet werden.

Geiselnahme 2013

Fünf Stunden dauerte 2013 eine Geiselnahme in der Anstalt an. Damals hatte ein 52-jähriger Insasse am Karfreitag mit einem Messer eine Angestellte in seine Gewalt gebracht. Der Häftling hatte die Frau im Zellentrakt überfallen. Eine Verhandlungsgruppe und das Sondereinsatzkommando waren vor Ort.  Der Mann saß wegen Gewaltdelikten ein, hatte Rechtsbeistand und die Verlegung in eine andere Einrichtung verlangt. Nach stundenlangen Verhandlungen überwältigten Spezialkräfte der Polizei den Häftling. Die Geisel, eine 26 Jahre alte Angestellte der Justizvollzugsanstalt, kam unverletzt frei. Auch der Geiselnehmer blieb unverletzt.

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